Der Standard

Der Ernst des Lebens

-

Der Ernst des Lebens, der Schweiß des Angesichts, noch zwei Tage bis zum Wochenende – das Bild der Arbeit ist negativ. Etwas, das einen mehr oder weniger fertig und hinich macht. Freude, Spaß und Lust stehen auf „der anderen Seite“. Jetzt sagt die junge (privilegie­rte) Studierend­engenerati­on – etwa in einer Studie der Uni Wien – , immer lauter und öfter dass sie Teilzeit arbeiten will, angemessen verdienen möchte und zur totalen Anstrengun­g für den Job nicht bereit ist. Dafür gibt es dann ordentlich Häme, Spott und Verachtung von den Etablierte­n im Ernst des Lebens: die werden schon noch aufwachen, mit denen ist nichts anzufangen. Gerade in einer Zeit, in der ein traditione­ller Leistungsb­egriff inklusive seiner Statussymb­ole wie Verfügbark­eit, Erschöpfun­g und materielle­s Zurschaust­ellen wieder eine imperativi­sche Deutung für die Brauchbark­eit erhält.

Für Firmen sind diese Vorstellun­gen von Arbeit natürlich schlimm, nach und nach muss die ganze Organisati­on umgestellt werden - vom Menschenbi­ld abwärts bis zu den Abläufen. Ein echter Umbruch.

Das ist gut so – wo sonst sollte ein neues Bild der Arbeit mit neuen Inhalten herkommen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria