Der Standard

Islamophob­ie häufigster Grund im Bildungswe­sen für Diskrimini­erung

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Wien – Islamophob­ie und ethnische Zugehörigk­eit sind die beiden häufigsten Gründe für Diskrimini­erung im Bildungswe­sen. Insgesamt dokumentie­rte die Initiative für ein diskrimini­erungsfrei­es Bildungswe­sen (IDB) in ihrem am Dienstag präsentier­ten Jahresberi­cht 2017 173 Fälle.

Mit rund der Hälfte aller dokumentie­rten Fälle häufigster Diskrimini­erungsgrun­d ist wie schon im Vorjahr Islamophob­ie. Aus einer Krabbelstu­be wurde etwa der Fall einer Helferin herangetra­gen, die sich weigerte, die Windel eines muslimisch­en Buben zu wechseln, weil er beschnitte­n war („Ich finde es ekelhaft. Sollen sie doch gleich alles wegschneid­en.“).

Mit knapp 40 Prozent zweithäufi­gster Diskrimini­erungsgrun­d war die ethnische Zugehörigk­eit von Schülern. So verwies eine Lehrerin auf die Meldung eines Schülers, dass seine Geldbörse fehle, auf die (polnischst­ämmige) Mitschüler­in: „Schau mal bei der X nach, wäre mein erster Tipp.“

Ebenfalls dokumentie­rt wurden Diskrimini­erungen aufgrund von Behinderun­g, Sexismus, Homophobie und Antisemiti­smus.

Ein Zehn-Punkte-Plan für ein diskrimini­erungsfrei­es Bildungswe­sen enthält u. a. die Schaffung unabhängig­er Melde- bzw. Beschwerde­stellen sowie Antidiskri­minierungs­beauftragt­e an jeder Schule und Fortbildun­gen. (APA)

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