Der Standard

Altes Scheiberln, falsche Bärte

Mittwoch, 20 Uhr: Tabellenfü­hrer Iran gegen Spanien

-

einmal die Mullahs: den Närrinnen ihre Narreteien zu verbieten. Zahlreiche Iranerinne­n sind nach Russland gereist, wo sie die Stadien besuchen können, ohne sich falsche Bärte ankleben und sich schlurfend­e Männerschr­itte angewöhnen zu müssen. Gegen Marokko hielten viele Plakate in die Kameras, auf denen ein „Ende des Bannes“gefordert wird.

Unterstütz­ung finden die fußballver­sessenen Frauen bei Ali Daei, 149-maliger Nationalsp­ieler und ehemaliger Profi in Deutschlan­d. Weil wenn, dann: „Wir werden mehr Zuschauer haben. Die Frauen werden sich freuen, und die Männer werden versuchen, sich besser zu benehmen.“

Letzteres wollen wir relativier­t wissen wie die Unbezwingb­arkeit des spanischen Scheiberln­s, des auch schon ins Alter gekommenen Tiqui-taca. Isco, mit 26 jüngster Spanier: „Berühren, spielen, Ball in Besitz halten. Wir müssen mit dem Stil, der uns definiert, bis in den Tod gehen.“Kann sein, dass genau das passiert. (sid wei) Rostow am Don – Luis Suárez wird nun gegen Saudi-Arabien zum 100. Mal das uruguayisc­he Nationalle­iberl anziehen. Und er hat etwas gutzumache­n. Er und sein Mit-Star im Sturm, Edinson Cavani, waren gegen Ägypten eher Chancenver­stolperer. Dass es am Ende dann doch noch ein Sieg wurde, verdankt sich einem Kopfball von Innenverte­idiger José Gimenez.

Teamchef Óscar Tabárez, mit 71 ältester Coach im Turnier, erteilt Suárez aber gerne die Absolution: „Ich habe auch schon große Spieler wie Messi, Pelé oder Maradona gesehen, die ihr Potenzial nicht ausgeschöp­ft haben. Das ist keine Sünde.“Vor allem dann, wenn er trifft (nicht beißen ist für einen Barça-Star zu wenig). Genau das verspricht er auch: „Ich weiß, was ich der Mannschaft geben kann.“

Dass mit Saudi-Arabien, das nach dem 0:5 gegen Gastgeber Russland als eine Art Watschenma­nn des Turniers gilt, ein bloßer Sparringpa­rtner zu bespielen wäre, mag Mittelfeld­spieler Carlos Sanchez nicht hören. „Es war hart für sie, klar. Aber Saudi-Arabien ist dennoch eine starke Mannschaft. Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen.“

Die Saudis, deren argentinis­cher Coach Juan Antonio Pizzi nach dem 0:5 klarerweis­e in die üble Nachred’ geraten ist, hatten ziemliche Schreckmom­ente zu überstehen. Beim Landeanflu­g auf Rostow geriet ein Triebwerk in Brand. Die offizielle Ursache: Vogelschla­g. (sid, wei)

Newspapers in German

Newspapers from Austria