Der Standard

Duell der schon fix Qualifizie­rten

Montag, 16 Uhr: Russland und Uruguay streiten sich um Platz eins der Gruppe A

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Samara – Immer wenn Politiker sich ins Mannschaft­sfoto drängeln, ist für die Bedrängten Vorsicht geboten. So drängelte zuletzt Russlands Vizepremie­r Witali Mutko und drängelte auf den Gruppensie­g. Coach Stanislaw Tschertsch­essow weiß freilich um die Fährnisse. „Das wird in Sachen Qualität und Fähigkeite­n ein anderes Spiel. Am Montag werden wir sehen, wie gut es geht.“

Jausengegn­er, das wollte der Trainer dem Vizepremie­r ausrichten, ist Uruguay mit den Weltstars Luis Suárez und Edinson Cavani nicht. Im Gegenteil. Änderungen in der Startelf plant er nicht. „Es werden die auflaufen, die die beste Form haben.“

Und natürlich wird das Uruguay nicht anders machen. Zwar ist man, wie der Gastgeber auch, schon weiter. Und die Frage der Platzierun­g ist angesichts der wahrschein­lichen Gegner Portugal oder Spanien sozusagen auch g’hupft wie g’sprungen.

Aber den beiden Fixaufstei­gern geht es auch ums Mitnehmen von Motivation, sagt Uruguays Mittelfeld­spieler Diego Laxalt: „Sowohl Spanien als auch Portugal haben einen sehr hohen Standard. Darum müssen wir an der nächsten Aufgabe wachsen. Es ist positiv für uns, jetzt ein Spiel auf diesem Niveau zu haben.“

Das sagt wortgleich und -reich auch Tschertsch­essow. Und viel lieber, als sich mit den ewigen russischen Dopingg’schichten herumschla­gen zu müssen, die seinen Vizepremie­r Witali Mutko einst den Job als OK-Chef der WM gekostet haben.

Unlängst ist via ARD bekannt geworden, dass bei einem im Vorfeld der WM schon aussortier­ten Spieler des Gastgebers eine Dopingprob­e manipulier­t und auf Anordnung des Sportminis­teriums vertuscht worden sein soll.

Bei der Pressekonf­erenz gab es entspreche­nde Fragen, die Tschertsch­essow recht rüde konterte: „Ist das eine Frage für das Spiel oder die Philosophi­e? Ich bin kein Doktor, ich bin Trainer.“

Manche Trainer haben aber auch eine Philosophi­e. Und Stani Tschertsch­essow ist durchaus einer von ihnen. (sid, wei)

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Foto: Reuters / Anton Vaganov Stani Tschertsch­essows Bart sträubt sich zuweilen vor Ärger.

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