Serena Williams ist fast schockiert
Wimbledon: Federer holt zum neunten Streich aus, Thiem ist weder optimistisch noch pessimistisch
London – Grand-Slam-Rekordsiegerin Serena Williams spürt vor ihrer Rückkehr nach Wimbledon dieselbe Motivation wie vor ihrer rund 13-monatigen Babypause. „Ich bin immer noch genauso ehrgeizig wie vorher“, sagte die 36Jährige: „Ich spüre vielleicht nicht mehr ganz so viel Druck. Gleichzeitig bin ich fast ein bisschen schockiert, wie sehr ich mir diesen Druck eigentlich wünsche.“
Bevor Williams beim Rasenklassiker am Montag in Runde eins auf die Niederländerin Arantxa Rus trifft, hatte sie noch einen spontanen royalen Ausflug unternommen. Zusammen mit ihrem Ehemann Alexis Ohanian besuch- te die 36-Jährige in Begleitung von Herzogin Meghan eine Polo-Challenge in Ascot. Dort waren Prinz William und Meghans Ehemann Prinz Harry unter den Spielern. Serena Williams und Meghan sind eng befreundet.
Ursprünglich sollte Williams eine Medienrunde geben, in der sie über ihr Wimbledon-Comeback nach der Schwangerschaftspause sprechen sollte. Kurz vor der geplanten Pressekonferenz sagten die Verantwortlichen den Termin jedoch ab, die wartenden Journalisten mussten unverrichteter Dinge wieder gehen. Am Sonntag holte sie den ausgefallenen Termin dann immerhin nach.
Anders als bei den French Open in Paris ist Williams in Wimbledon gesetzt. Obwohl sie in der Tennisweltrangliste bis auf Platz 181 abgerutscht ist, ist sie dank einer besonderen Regelung die Nummer 25. Titelverteidigerin ist die Spaniern Garbine Muguruza.
Das Turnier wird traditionell vom Titelverteidiger eröffnet, Roger Federer spielt auf dem Centercourt gegen den Serben Dusan Lajovic. Der sollte für den Schweizer keine Hürde auf dem Reise zum neunten Streich sein. Der Österreicher Dennis Novak hat sich erfreulicherweise für den Hauptbewerb qualifiziert, er ist ebenfalls am Montag gegen den Kanadier Peter Polansky im Einsatz. Natürlich nicht auf dem Centercourt, sondern auf Platz fünf (12.30). Der als Nummer sieben gesetzte Dominik Thiem hat bis Dienstag Zeit, der Zyprer Marcos Baghdatis auch, er ist sein Gegner.
Der 24-jährige Thiem, vor ein paar Wochen Finalist in Paris, über seine Erwartungen: „Ich habe mich ganz gut auf Gras umgestellt. Mal schauen, was ich erwarten kann. Es ist alles ein bisschen enger zusammen, es ist schwieriger vorherzusagen als auf anderen Belägen. Weil man viel mit Aufschlag und Return kaschieren kann, weil die Matches auch nicht so lange dauern.“(red)