Ohne Tauchen derzeit kein Weg aus Höhle
Die in Thailand vermissten zwölf Buben und ihr Fußballtrainer sind am Leben. Ihre Bergung aus der überfluteten Höhle im Norden Thailands könnte allerdings Monate dauern.
Ein Lichtkegel blendet kleine Buben in roten Fußballtrikots. Rund um sie Dunkelheit, schwach beleuchtet ist das Wasser und die Wände der Höhle zu sehen, in der sie gemeinsam mit ihrem Fußballtrainer seit dem 23. Juni ausharren. Das waren die ersten Bilder, die am Montagabend von britischen Rettungstauchern aufgezeichnet wurden, als sie die in der Tham-LuangHöhle Eingeschlossenen fanden.
Frage: Wie geht es den Kindern? Antwort: Keiner der zwölf Buben und auch nicht ihr Fußballtrainer ist ernsthaft verletzt. Auf dem Video, das die Bergungstaucher aufgenommen haben, wirken die Kinder aber verängstigt und geschwächt. Einer der Taucher beschreibt die körperliche Situation der Kinder als „sehr schwach, aber am Leben“.
Frage: Wie ist die Entdeckung der Vermissten gelungen? Antwort: Gefunden wurden die Buben von zwei britischen Höhlentauchern, die sich freiwillig an der Rettungsmission beteiligt haben. Die beiden Briten Rick Stanton und John Volanthen haben jahr- FRAGE & ANTWORT:
zehntelange Erfahrung mit Rettungseinsätzen. Sie suchten gemeinsam mit der Spezialeinheit der thailändischen Navy Seals in den überschwemmten Höhlen nach den Kindern. Insgesamt waren rund 1000 Helfer am Rettungseinsatz beteiligt.
Frage: Warum erfolgt die Bergung nicht sofort? Antwort: Noch ist das Höhlensystem der Tham-Luang-Höhle im Norden von Thailand voller Wasser. Selbst die erfahrenen Taucher einer Eliteeinheit brauchten mehrere Tage, um zu den Eingeschlossenen vorzudringen. Die Wassermassen werden auch nicht bald verschwinden, sondern erst am Ende der Regenzeit im Oktober zurückgehen.
Frage: Wie werden die Buben und ihr Trainer versorgt? Antwort: Die Kinder bekommen nun Nahrung zu ihrem Standort transportiert. Die erste Mahlzeit soll ein Gericht mit Schweinefleisch und Reis sein. Auch ein Arzt ist mittlerweile zu den Eingeschlossenen vorgedrungen. Außerdem wird eine Telefonleitung verlegt werden, damit die Kinder mit ihren Eltern sprechen können. Der Gouverneur der Provinz Chiang Rai, Narongsak Osotthanakorn, dementierte zwar, dass die Bergung bis zu vier Monate dauern könnte, aber es ist durchaus mit einer langwierigen Aktion zu rechnen. Während nun Rettungspläne gewälzt werden, gilt es die Eingeschlossenen mit Trinkwasser und Nahrung zu versorgen. Auch Nässe und die niedrigen Temperaturen in der Höhle könnten langfristig zum Problem werden. Wie sich die Eingeschlossenen bisher versorgt haben, ist nicht bekannt.
Frage: Wie sollen sie aus der Höhle befreit werden? Antwort: Es werden mehrere Möglichkeiten erwogen. Die Kinder sollen in der Höhle den Umgang mit Tauchausrüstung lernen, damit sie sich eventuell ihren Weg in die Freiheit ertauchen können. Diese Option gilt unter Experten allerdings als extrem riskant. Offenbar können die Buben nicht schwimmen, was eine eventuelle Tauchaktion zusätzlich erschwert. Durch die Passage, durch die sie in Freiheit schlüpfen sollen, passt auch nur jeweils eine Person. Soll- ten dabei Probleme auftreten, käme die gesamte Rettungsmission zum Erliegen. Es gibt auch kein Licht unter Wasser. Die Kinder müssten 750 Meter durch die Dunkelheit tauchen. Ein Seil könnte ihnen die Richtung weisen. Unterdessen laufen die Pumpen auf Hochtouren, die die Wassermassen aus dem Höhlensystem befördern können. Diese Pumpen laufen seit Tagen, der Wasserpegel sank zuletzt nur um einen Zentimeter pro Stunde.
Frage: Was passiert, wenn aktuelle Rettungspläne misslingen? Antwort: Die Regenzeit dauert im Norden von Thailand noch bis Ende Oktober. Dann geht der Wasserstand in der Höhle langsam zurück. Falls sich die anderen Methoden als zu riskant herausstellen oder misslingen, bleibt als Option, den Rückgang des Wassers abzuwarten. Das würde eine monatelange Versorgung der Eingeschlossenen mit Nahrungsmitteln bedeuten. Auch die medizinische Betreuung wäre eine extreme Herausforderung – genauso wie die psychische Verfassung der Eingeschlossenen während dieser Zeit stabil zu halten. um ihre Sicht der Dinge darzulegen. Zschäpe las ihr Statement ab und erklärte: „Ich habe das Gefühl, dass mir jedes Wort falsch ausgelegt wird. Mir fehlt es an den körperlichen und seelischen Kräften, es fällt mir schwer, nach Jahren der Haft zu reden, ich habe Konzentrationsstörungen.“
Über die Morde sagte sie: „Ich hatte und habe keine Kenntnis darüber, warum gerade diese Menschen ausgewählt wurden.“Sie selbst sei „ein mitfühlender Mensch“, sie habe mit der rechten Szene abgeschlossen und mit den Verbrechen ohnehin nichts zu tun gehabt. Erst im Prozess habe sie „Stück für Stück das schreckliche Ausmaß der schrecklichen Taten“erkannt. Ihr Wunsch für die Zukunft sei es, „einen Abschluss finden und irgendwann ein Leben ohne Ängste führen zu können“.
Zschäpes Pflichtverteidiger, mit denen sie seit Jahren nicht mehr spricht, fordern Freispruch, ihre Wahlverteidiger räumen ein, dass sie wegen diverser Überfälle zehn Jahre bekommen könnte. (bau)