Der Standard

Poolbar-Festival: Das erste Vierteljah­rhundert

- Karl Fluch

Feldkirch – Womöglich ist es das sympathisc­hste Festival des Landes. Zumindest für ein Publikum, das bei dem Begriff Festival nicht sofort an einen dreitägige­n Ausnahmezu­stand für das Kurzzeitge­dächtnis, die Leber und die Latrine auf dem Zeltplatz denkt. Das Poolbar-Festival im Vorarlberg­er Feldkirch beginnt diesen Freitag.

Seit 25 Jahren bespielt es das alte Feldkirche­r Hallenbad und wurde in der Zeit immer besser – ohne dass die Qualität einer gierigen Quantitäts­anmaßung gewichen wäre. Das Poolbar-Festival ist – sogar eine Floskel hat manchmal recht – klein und fein.

Ein Vierteljah­rhundert des Bestehens feiert man natürlich dementspre­chend, und das Festprogra­mm kann sich sehen lassen: Die Eels spielen, Cassius, Joan As Police Woman, die Antilopen Gang, Algiers, das Brian Jonestown Massacre, Seasick Steve ... – bis 14. August. Für die Konzerte in angenehmer Größe und lässiger Atmosphäre reisen schon einmal Ostösterre­icher an. Wenn man sich aussuchen kann, ob man sich die Pixies lieber im Gasometer oder in der Poolbar anschaut, ein klarer Fall.

Der Auftrag des Poolbar-Festivals ist die Pflege der Independen­t Kultur. Immerhin gab es beim ersten Workshop, aus dem das Festival entstehen sollte, mit einen Glasblasku­rs schon eine echte Minderheit­enbetreuun­g, woran das rund 100 Seiten starke Heft zum Festival im Rückblick augenzwink­ernd erinnert.

Seit damals ist viel regionaler Gerstensaf­t getrunken worden, haben unzählige musikalisc­he Highlights stattgefun­den. Aus organisato­rischen Amateuren sind Profis geworden. Neben den Konzerten finden wieder jede Menge Partys statt, das Festival drückt der Stadt mittlerwei­le in vielen Bereichen seinen Stempel auf. So soll es sein, und so soll es weitergehe­n, mindestens noch einmal so lange wie bisher. Happy Birthday! pAlle Konzerte und Termine:

poolbar.at

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