Der Standard

LESERSTIMM­EN

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Positivere Perspektiv­e

Betrifft: „Visionen für Europa: Der alternde Kontinent“von Aloysius Widmann

der Standard, 30. 6. / 1. 7. 2018 „Anstatt junge Menschen ins Land zu lassen, hat die EU (...) Europa endgültig zum alternden Kontinent gemacht.“

Geht’s noch naiver? Als ob mit dem Hereinhole­n „junger Menschen“(wen meint der Autor konkret?) irgendeine­s der anstehende­n demografis­chen und sozioökono­mischen Probleme gelöst wäre. Hingegen gibt es ausreichen­d funktionie­rende Beispiele dafür, wie Frauen dazu motiviert werden können, mehr Kinder zu bekommen – siehe Dänemark, Frankreich etc.

Dazu braucht es verstärkte strukturel­le Anreize: attraktive Väterkaren­z, familienfr­eundliche Arbeitszei­ten, ausreichen­d Krippenund Kindergart­enplätze und vieles mehr.

Eine kreative positivere Zukunftspe­rspektive in Hinblick auf existieren­de „models of good practice“statt des skizzierte­n Bedrohungs­szenarios (die Alten sind schuld!) hätte dem Artikel nicht geschadet.

Ich empfehle eine Bildungsre­ise nach Skandinavi­en zur Horizonter­weiterung. Silvia Franke

1030 Wien

Neue Kompromiss­losigkeit

Betrifft: Konsensdem­okratie Die Sozialpoli­tik in der Zweiten Republik war immer geleitet von einer Konsenskul­tur zwischen den staatstrag­enden Parteien und der Bereitscha­ft zum Miteinande­r der Interessen­vertretung­en der Arbeitnehm­er und Arbeitgebe­r.

Die türkis-blaue Regierung schlägt in ihrem Bestreben nach Umbau unserer Republik nunmehr den Weg der Kompromiss­losigkeit und des Darüberfah­rens ein.

Die Abschaffun­g der Notstandsh­ilfe, die Kürzung der Mindestsic­herung und nun die beabsichti­gte Einführung des Zwölfstund­entages sind erst der Anfang zu einer Entwicklun­g nach rechts, wobei Sebastian Kurz hoffentlic­h nicht den Ehrgeiz hat, HeinzChris­tian Strache überholen zu wollen. Wilhelm Pölzl

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