Vettel siegt nach Vorarbeit von Räikönnen
Sebastian Vettel triumphiert nach einem Blitzstart beim Grand Prix von Großbritannien und baut seine in Österreich eroberte Führung aus. Champion Lewis Hamilton feiert nach einem Startunfall im Mercedes Rang zwei nicht.
Mit einem dramatischen Vierkampf verabschiedete sich die Formel 1 nach dem Dreierschlag aus Le Castellet, Spielberg und Silverstone in eine kurze Sommerpause, die am 22. Juli mit dem Grand Prix von Deutschland in Hockenheim schon wieder endet. Weltmeister Lewis Hamilton konnte im Heimrennen seine 76. Pole-Position nicht in den Sieg ummünzen, weil er sich am Start von Sebastian Vettel düpieren ließ und von Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari von der Strecke drehen lassen musste. Der Finne kassierte dafür eine Zehn-Sekunden-Strafe, wurde aber dennoch Dritter hinter Hamilton, der in Rekordzeit vom letzten Platz aus durchs Feld und auf Platz zwei gefahren war. Auf den fünften Silverstone-Sieg en Suite, den insgesamt sechsten und also den Rekord, fehlten ihm schließlich rund zwei Sekunden. Auf Vettel fehlen dem „Driver of the Day“jetzt nach zehn von 21 Saisonrennen acht Punkte.
Wie schon in Spielberg gab’s ein ziemlich aufregendes Rennen mit vielen Zwischen- und einigen Unfällen, die mit erheblichem Sachschaden abgingen. Ein Abflug von Sauber-Pilot Marcus Ericsson war quasi der Reset für das vorhergehende Rennen. Der finnische Mercedes-Zweier Valtteri Bottas sah sich mit der durch einen Unfall zwischen Carlos Sainz jun. im Renault und Romain Grosjean im Haas verlängerten Safety-CarPhase in Führung vor Vettel, Hamilton und Räikkönen. Rundenlange Windschattengefechte waren die Folge. Schließlich jubelten Vettel und sein Renningenieur („Grande, Seb!“), Hamilton konnte den Startunfall nicht verwinden, war während der Siegerehrung nur mehr pflichtschuldig über das tatsächlich enthusiasmierte Heimpublikum begeistert. Räikkönen wurde mit Pfiffen auf dem Podest empfangen.
Schmerz ließ nach
„Ich hatte Sorge, ob ich das Rennen beenden kann, aber mit all dem Adrenalin ging es“, sagte Vettel, der durch Nackenschmerzen gehandicapt war. Die Probleme hatten sich im Abschlusstraining erstmals gemeldet, das Qualifying konnte der Deutsche nur unter erheblichen Schmerzen absolvieren. Im Rennen selbst ließ sich die Sache wegen der etwas geringeren Geschwindigkeiten und also Fliehkräfte gut beherrschen. Die traditionelle SchampusAction ließ nicht unbedingt auf ein Handicap schließen. (sid, lü)