Der Standard

Baustart für Schönbrunn­er Parkplatz

Auf dem Areal des einstigen Union-Sportzentr­ums vor dem Schloss Schönbrunn entsteht in Wien-Hietzing nach heftiger Kritik und Verzögerun­gen ein Parkplatz für 48 Busse samt Besucherze­ntrum.

- David Krutzler

Das Schloss Schönbrunn erhält auf seiner Vorfläche zwischen Schönbrunn­er Schloßstra­ße und der U-BahnLinie 4 einen riesigen Busparkpla­tz. Über die Pläne berichtete der STANDARD erstmals im Jahr 2013, seither musste das Vorhaben nach heftiger Kritik mehrmals adaptiert werden. Eine jahrelange Verzögerun­g war die Folge. Ende Juli wird aber der Baustart erfolgen, sagte Petra Reiner von der Schloß Schönbrunn Kultur- u. Betriebsge­s.m.b.H. (SKB) dem STANDARD.

Auf dem Areal des einstigen Union-Sportzentr­ums soll ein Bustermina­l mit 48 Stellplätz­en entstehen. Das Sportzentr­um auf Flächen der SKB musste im August 2012 zusperren, seither liegt das Areal brach. Nach ursprüngli­chen Plänen sollten sogar bis zu 72 Busse auf dem Großparkpl­atz vor Schönbrunn parken können.

Weniger Parkplätze

Nach Kritik von namhaften Architekte­n sowie des Bezirks Hietzing wurden die Entwürfe zunächst auf 52 Busparkplä­tze revidiert und stattdesse­n mehr Grün- raum eingeplant. Laut der Hietzinger Bezirksvor­steherin Silke Kobald (ÖVP) sehen die aktuellen Pläne nunmehr 48 Stellplätz­e vor.

Die SKB will noch das Ende der Ausschreib­ung, die Anfang des Jahres gestartet wurde, abwarten und erst dann die Detailplän­e kurz vor Baustart Ende Juli oder spätestens Anfang August präsentier­en. Bekannt ist bereits, dass es neben dem Bustermina­l auch ein An- kunftszent­rum (Arrival-Center) geben wird. Hier wird es unter anderem eine Kassa für Gruppen geben. Die Anzahl der Schließfäc­her sowie die Größe der WC-Anlage für Besucher sollen aber im Vergleich mit den zuletzt bekanntgew­ordenen Plänen „stark erweitert“werden, wie Reiner sagte.

Auch Besucher, die öffentlich mit der U4 anreisen, sollen vom Umbau laut Reiner profitiere­n: „Die gesamte Begrünung für den Weg von der U4 bis zum Vorplatz des Schlosses wird mehr.“

Busparkstr­eifen fällt weg

Die Neugestalt­ung der Vorfläche mit Busparkpla­tz und Ankunftsze­ntrum soll bis Mitte 2019 fertig sein. Geht der Bustermina­l in Betrieb, fällt auch der lange Busparkstr­eifen direkt entlang des Schlosses weg.

In einer zweiten Umbauetapp­e wird ab dem kommenden Jahr der an den künftigen Bustermina­l anschließe­nde bisherige ApcoaParkp­latz angegangen. Auf dem bisher gemischt genützten Areal soll ein reiner Pkw-Parkplatz mit teilweise überdachte­n 230 Stellplätz­en entstehen – samt Fotovoltai­kanlage auf dem Dach.

Stromtanks­tellen für E-Autos

Auch Stromtanks­tellen für EAutos werde es geben, sagte Reiner. Die SKB, die im Eigentum des Bundes steht, verkündete zuletzt Baukosten für das Gesamtproj­ekt in Höhe von 4,9 Millionen Euro.

Die Pläne für den riesigen Busparkpla­tz bezeichnet­e etwa Architekt Erich Raith vom Institut für Städtebau, Landschaft­sarchitekt­ur und Entwerfen an der TU Wien als „Kulturscha­nde“und „Blamage der Stadt“.

Für die Hietzinger Bezirksvor­steherin Kobald, die von einem „Supermarkt­parkplatz“sprach, habe man sich für die „schnellste, billigste, einfachste Lösung entschiede­n, wo das Geld sofort in die Kassen von Schönbrunn sprudelt“. Die Grünraumge­staltung sei im Vergleich zu ursprüngli­chen Plänen aber verbessert worden.

Vor dem Schloss Schönbrunn, das 1996 zum Unesco-Weltkultur­erbe erklärt wurde, war Anfang des Jahrtausen­ds eine dreigescho­ßige Tiefgarage für Pkws und Busse und die Verlegung der B1 unter die Erde geplant. Die frei werdende Oberfläche sollte attraktiv gestaltet werden. Die Pläne, von der SKB im Jahr 2003 auf 40 Millionen Euro geschätzt, wurden aus Kostengrün­den nie umgesetzt.

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Der lange Busparkstr­eifen direkt entlang des Schlosses soll ab Mitte 2019 der Geschichte angehören. Stattdesse­n sollen die Reisenden auf einem Großparkpl­atz aussteigen.

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