Norwegen treibt Ölpreis in die Höhe
Spekulationen auf Versorgungsengpässe haben am Dienstag die Ölpreise hochgetrieben. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 79,29 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI kostete mit 74,44 Dollar 0,8 Prozent mehr. Jüngster Auslöser des Preisanstiegs ist ein Streik von Ölarbeitern in Norwegen, wo eine Plattform geschlossen wurde. Im bereits angespannten Markt könnte auch der Ausfall verhältnismäßig geringerer Mengen die Preise antreiben, sagte ein Händler.
Der Ölmarkt ist durch Produktionsausfälle in Venezuela und Libyen ausgedünnt. Dazu kommt, dass wegen der US-Sanktionen die Öllieferungen aus dem Iran allmählich versiegen sollen. In Kanada war zuletzt die Förderung aus Sand wegen der Probleme in einem Ölfeld gestört. An den Märkten wird nun spekuliert, dass die Überschusskapazitäten der Opec und ihrer Partner wie Russland trotz einer schon beschlossenen höheren Förderung nicht ausreichen, die Lücken zu füllen.
Die Anleger standen im Bann des Handelsstreits und der Berichtssaison, wagten sich aber vereinzelt aus der Deckung. Der Euro Stoxx 50 stieg leicht um 0,6 Prozent auf 3480 Zähler. Auch für die Wall Street signalisierten die US-Futures steigende Kurse. Für Verunsicherung sorgten der ZEW-Index und mit ihm die Aussichten für die deutsche Konjunktur. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr gingen auf minus 24,7 Punkte zurück, den tiefsten Stand seit sechs Jahren. In Wien gehörten Aktien von Schoeller-Bleckmann Oilfield, Andritz und FACC zu den Gewinnern. Uniqa, Voestalpine und AT&S standen hingegen unter Abgabedruck. (Reuters, APA, red)