Pfizer setzt nach Trump-Kritik Preiserhöhungen aus
Der US-Präsident hat über Twitter scharfe Kritik am Pharmariesen Pfizer wegen angekündigter Preiserhöhungen für Medikamente geübt. Der Konzern rudert nun zurück. Von Präsident Trump gibt es dafür jede Menge „Beifall“. Via Twitter.
New York – Der Pharmariese Pfizer will nach heftiger Kritik von USPräsident Donald Trump bestimmte Preiserhöhungen für Arzneimittel aussetzen. Nach „ausführlichen Diskussionen“mit Trump habe man sich entschlossen, dem Präsidenten zunächst die Gelegenheit zu geben, an seinem Plan zur Stärkung des Gesundheitssystems zu arbeiten, teilte der Viagra-Hersteller mit.
Trump hatte Pfizer via Twitter scharf angegriffen. Der US-Kon- zern solle sich schämen, ohne Grund Arzneimittelpreise anzuheben. Noch bevor das Unternehmen nun sein Statement abgeben konnte, twitterte der US-Präsident: „Pfizer nimmt seine Preiserhöhungen zurück, sodass amerikanische Patienten nicht mehr zahlen.“Und er ergänzte: „Wir spenden Pfizer für diese Entscheidung Beifall und hoffen, dass andere Unternehmen dasselbe tun werden.“Der Republikaner hatte im Mai einen Plan vorgestellt, wie die Arzneimittelpreise gesenkt werden sollen. Trump sagte damals, mehrere Pharmahersteller würden in zwei Wochen „freiwillige, massive“Preissenkungen ankündigen. Allerdings gibt es bis heute keine konkreten Schritte. Pfizer sagte nun, man werde so lange keine Preise erhöhen, bis Trumps Plan zur Preissenkung effektiv wird.
US-Pharmakonzerne stehen schon lange wegen ihrer Preispolitik in der Kritik. Pfizer ist als Branchenführer besonders im Fokus. Das Unternehmen hatte erst am 1. Juli – zum Ärger Trumps – einige weitere Preiserhöhungen durchgeführt, die nun ausgesetzt werden sollen. Das US-Gesundheitssystem gilt als eines der teuersten und ineffizientesten. (red)