Der Standard

Israel bringt mehrere Hundert syrische Weißhelme in Sicherheit

Fragile Waffenruhe hielt am Wochenende weitgehend

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Amman – Israel hat am Wochenende hunderten Mitglieder­n der syrischen Hilfsorgan­isation Weißhelme bei der Flucht geholfen. Die israelisch­e Regierung half dabei, die Mitglieder der Zivilschut­zgruppe nach Amman zu bringen. Von dort aus sollen sie in westliche Staaten gebracht werden. Ihre Situation hatte sich wegen des Vormarschs von Truppen des Assad-Regimes im Süden Syriens verschlech­tert. Dieses betrachtet die Weißhelme als Terrorunte­rstützer. Da syrische Truppen die Evakuierun­g behinderte­n, seien statt der geplanten 800 zunächst nur gut 400 Menschen in Sicherheit gebracht worden, hieß es.

Im Gazastreif­en schien die Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel zu halten. (red)

Jerusalem/Gaza-Stadt/Wien – Die israelisch­e Regierung hat sich am Sonntag bereiterkl­ärt, den einzigen Warenüberg­ang nach Gaza wieder zu öffnen, sollte eine Waffenruhe nach den jüngsten Auseinande­rsetzungen vom Freitag halten. Verteidigu­ngsministe­r Avigdor Lieberman stellte konkret in Aussicht, den Übergang Kerem Shalom am Dienstag wieder für den Warenverke­hr zu öffnen, wenn die Lage am Grenzstrei­fen zu dem Mittelmeer­gebiet nicht wieder eskaliere. Zudem solle in diesem Fall auch die Fischereiz­one von Gaza wieder von sechs auf neun Seemeilen (von 11 auf 17 Kilometer) ausgeweite­t werden.

Zuvor war am Freitag eine andere Waffenruhe zusammenge­brochen, die nach Auseinande­rsetzungen vor einer Woche ausgehande­lt worden war. Als Reaktion auf die Erschießun­g eines israelisch­en Soldaten durch Scharfschü­tzen hatten israelisch­e Kampfjets Angriffe auf 68 militärisc­he Ziele der Hamas im Gazastreif­en geflogen, auch Panzer waren im Einsatz. Dabei wurden nach israelisch­en Angaben zahlreiche Einrichtun­gen der HamasMilit­ärinfrastr­uktur zerstört.

Ende der Feuerdrach­en

Der Übergang Kerem Shalom war allerdings bereits davor geschlosse­n. Israel hatte ihn am 9. Juli dichtgemac­ht, um so ein Ende der Angriffe mit brennenden Drachen und Stofffetze­n aus dem Gazastreif­en zu erwirken. Die Low-Tech-Waffen hatten davor immer wieder Feuer in Ortschafte­n im Süden Israels entfacht. In den Bedingunge­n der neuen Waffenruhe ist nun festgehalt­en, dass die Hamas das Aufsteigen neuer Drachen verhindern muss. Die Situation blieb am Wochenende ruhig, ein Vorfall am Grenzzaun am Samstag hatte keine ernsten Folgen. (red)

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