Grüne lassen Ex-Pilz-Politikerin Bißmann abblitzen
Kein Interesse an „wilden“Abgeordneten
Wien – Die Frage „Wohin soll ich mich wenden“wird für die aus dem Parlamentsklub der Liste Pilz ausgeschlossene Mandatarin Martha Bißmann wohl noch länger unbeantwortet bleiben.
Vor einigen Tagen hatte Bißmann angedeutet, sie wolle sich künftig in Richtung „Grün“orientieren, als wilde Abgeordnete verstärkt mit „grünaffinen“Gruppen und – nicht ausgeschlossen – der grünen Partei zusammenarbeiten.
Es wurde bereits spekuliert, mit Bißmann hätten die aus dem Nationalrat geflogenen Grünen wieder einen direkten Draht ins Parlament. Derartige Spekulationen will die stellvertretende Parteisprecherin der Grünen, Regina Petrik, im Standard- Gespräch aber erst gar nicht aufkommen lassen: „Frau Bißmann ist bei uns kein Thema. Wir haben in der Partei genügend Umweltexpertinnen und Experten. Wenn sie den Wunsch hat, bei den Grünen mitzuarbeiten, kann sie sich wie jeder andere bei uns bewerben.“
Derweil wird in der Liste Pilz die Debatte über den Ausschluss Martha Bißmanns weiterhin hitzig diskutiert. Und das öffentlich im Standard- Forum. Liste-PilzAbgeordnete Daniela HolzingerVogtenhuber hatte sich verärgert gezeigt, dass der Bißmann-Rauswurf ohne ihre Stimme erfolgt sei.
Parteikollege Alfred Noll entgegnet im Standard- Leserforum: „Ich habe angenommen: Holzinger kommt nicht, weil sie weder für Bißmann noch gegen sie stimmen wollte. Sie wusste ja, dass die Beschlussfassung über den Ausschlussantrag auf der Tagesordnung der Klubsitzung stand.“Bißmann habe in dieser Sitzung, bei der Holzinger-Vogtenhuber nicht anwesend war, eine sofortige Abstimmung über den Ausschlussantrag gefordert.
Holzinger-Vogtenhuber kontert im Forum: „Was Noll über mich schreibt, ist die Unwahrheit. Ich bin durch die Sanierung meines Hauses derzeit verhindert und habe darum schriftlich ersucht, wichtige Themen zu vertagen, bis der Klub vollständig zusammentreten kann.“(mue)