Der Standard

Offener Konflikt bedroht Zweckbündn­is Salvinis mit Berlusconi

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Rom – Eingegange­n wurde sie als reine Vernunfteh­e – doch nun scheint das Zweckbündn­is zwischen Lega und Forza Italia vollends zerrüttet zu sein: Auslöser für den jüngsten Konflikt zwischen Lega-Anführer Matteo Salvini und Forza-Italia-Chef Silvio Berlusconi ist die Besetzung des Präsidente­npostens des staatliche­n Radiound Fernsehsen­ders Rai.

Geht es nach Vizepremie­r Salvini, so soll Marcello Foa dieses Amt bekommen. Das aber bekämpft Berlusconi – obwohl der 55-Jährige aus seinem eigenen „Stall“kommt, war er doch mehr als zwei Jahrzehnte lang für Berlusconi­s Zeitung Il Giornale tätig.

Gemeinsam mit den opposition­ellen Sozialdemo­kraten (PD) verhindert­e die Forza Italia die Nominierun­g Foas. Der PD begründete seine Ablehnung mit angebliche­n Sympathien Foas für Russlands Präsident Wladimir Putin, aber auch mit „starken nationalis­tischen Positionen“. Berlusconi hingegen sieht sich von Salvini ganz einfach übergangen.

Wann kommt die Scheidung?

Tatsächlic­h gilt das Verhältnis zwischen Berlusconi und Salvini schon seit der Parlaments­wahl als irreparabe­l: Der viermalige ExPremier war als Chef eines Mitterecht­s-Bündnisses ins Rennen gegangen, wurde am Wahltag allerdings von seinem Juniorpart­ner Salvini überholt. Seit Wochen wird spekuliert, wie lange diese Ehe noch halten kann. (gian)

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