LESERSTIMMEN
Barocker Verabreichungsplatz
Betrifft: „Positiver Bescheid für umstrittenes Gastroprojekt“
der Standard, 1. 8. 2018 Es ist völlig unverständlich, wie in einem vierfach geschützten Areal ein solches Projekt Bewilligungen erhielt: Der Schwarzenberggarten als einer von nur drei in Österreich erhaltenen hochbarocken Terrassengärten mit Wasserspielen – die beiden anderen Anlagen sind der Garten in Schloss Hof und der Belvederegarten – genießt mit Ausnahme kleiner Bereiche, die verbaut werden können, die höchste Flächenwidmung als Parkschutzgebiet, ist Teil der „Schutzzone Rennweg“gemäß der Wiener Schutzzonenverordnung, ist in allen seinen ober- und unterirdischen baulichen Teilen (jedoch nicht mit seinem Pflanzenbestand) denkmalgeschützt und ist Teil der Kernzone des Unesco-Weltkulturerbes „Historisches Zentrum von Wien“.
Alle diese Schutzbestimmungen weisen auf die hohe gartenhistorische Bedeutung des Schwarzenberggartens hin: Gemeinsam mit dem Belvederegarten, dem Salesianerinnengarten und dem Botanischen Garten bildet der Schwarzenberggarten tatsächlich europaweit die einzige erhaltene und nicht verbaute Zone hoch- und spätbarocker Freiraumgestaltung.
Gegen eine maßvolle Nutzung der dritten Ebene des Terrassengartens zu Zwecken der Gastronomie, wie das jahrzehntelang stattfand, ist nichts einzuwenden.
Doch gegen die Einrichtung einer Großgastronomie mit 880 Verabreichungsplätzen muss Stellung genommen werden.
Eva Berger Technische Universität Wien Ehrenamtliche Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft
für historische Gärten, per Mail
Hass und Neid
Betrifft: „Mit 52 Jahren in Frühpension“von Günther Oswald
der Standard, 1. 8. 2018 Ich bin seit 1983 in der Saline Ebensee beschäftigt, das heißt, auch ich hätte die Möglichkeit gehabt (bzw. habe diese noch immer), ab 50 Jahren in die „Frühpension“zu gehen.
Frühpension ist ja nicht ganz die richtige Bezeichnung, weil es sich ja um einen Vorruhestand handelt.
Ich will auf die Details in diesem Gesetz gar nicht eingehen, der ganze Ablauf wurde von Ihnen ja korrekt in Ihrem Artikel angeführt.
Was mich aber schon ein wenig stört, ist die Tatsache, dass durch solche Artikel der Neid und Hass in der Bevölkerung noch mehr geschürt wird (von ÖBB-Bediensteten, die früher mit 30 Dienstjahren im Fahrdienst teilweise mit weit unter 50 Jahren in Pension gegangen sind, redet ja heute keiner mehr). Weiters kann kein Bergbau- oder Salinenmitarbeiter was dafür, dass dieses Gesetz noch aktuell ist.
Ich würde Sie bitten, auch einmal darauf hinzuweisen, dass es auch Arbeitnehmer gibt, die nach wie vor sehr gerne für Ihr Unternehmen arbeiten, obwohl sie schon seit acht Jahren in „Pension“sein könnten.
Ich bin überzeugt davon, dass ich nicht der einzige Arbeitnehmer bin, der so denkt. Wolfgang Derfler
per Mail
Mangelnder Weitblick
Betrifft: Standard- Kolumnen und Einserkastln von Günter Traxler und Hans Rauscher Es ist immer wieder ein Vergnügen, die Kolumnen von Hans Rauscher und Günter Traxler zu lesen.
So auch „Funkstreife mit Feuerkraft“und „Im Zirkus“in der Ausgabe vom 3. August: Für den Kauf von 7000 Polizei-Sturmgewehren ist offenbar genug Geld vorhanden – hingegen sollen beim AMS 220 Millionen Euro eingespart werden.
Der Sozialstaat, den unsere Eltern und Großeltern seit Jahrzehnten aufgebaut haben, wird von dieser Regierung in nur wenigen Monaten zerstört!
Der geschniegelte Kanzler Kurz hat bisher zu jeder unsinnigen Aktion seiner blauen Koalitionspartei aus Feigheit, Gleichgültigkeit, Berechnung oder mangelndem Weitblick geschwiegen. Fritz Novak 1230 Wien