Der Standard

Asylanträg­e in Europa gingen um 15 Prozent zurück

Auch Anerkennun­gsquote heuer deutlich niedriger als 2017

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Brüssel/Wien – Die Zahl von Asylanträg­en in Europa ging neuerlich deutlich zurück: Im ersten Halbjahr 2018 haben in der EU, in Norwegen und in der Schweiz insgesamt 301.390 Menschen Anträge auf Asylgewähr­ung gestellt – um 15 Prozent weniger als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres.

Die aktuellen Zahlen würden zeigen, dass die Gesamtentw­icklung stabil sei, betonte am Montag die EU-Kommission. Im gesamten Vorjahr hatten um 43 Prozent weniger Menschen um Asyl in Europa angesucht als 2016.

Auch die Anerkennun­gsquote von Asylanträg­en ist aktuell ge- sunken: In den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres lag sie bei 32 Prozent, im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch bei 42 Prozent.

Die meisten in Europa registrier­ten Asylwerber stammen aus Syrien, Afghanista­n, dem Irak, aus Pakistan und Nigeria. Bemerkensw­ert ist, dass laut den Daten des Europäisch­en Unterstütz­ungsbüros für Asylfragen zuletzt die Zahl von Asylanträg­en aus der Türkei um ein Drittel zugenommen hat.

In einer Studie des University College London und der Uni Birmingham wurden erstmals Aus- wirkungen strenger Einwanderu­ngsgesetze auf Migrations­willige im Herkunftsl­and analysiert. Vor allem Fachkräfte und Familienna­chzügler nehmen demnach illegale Einreisen in Kauf, heißt es in der im Fachblatt PNAS veröffentl­ichten Studie.

Auch der STANDARD beleuchtet in einer neuen Serie, warum Menschen ihre Heimat verlassen und vielfach lebensbedr­ohliche Wege, zum Beispiel über das Mittelmeer, auf sich nehmen. (red) Die wichtigste­n Herkunftsl­änder von Flüchtling­en THEMA Seite 2 Neue Migrations­studie und Deutschkur­se für Asylwerber Seite 8

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