Der Standard

Sie kommentier­t das nicht

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Die österreich­ische Außenminis­terin Karin Kneissl soll jetzt dauernd irgendwas Außenpolit­isches in der Öffentlich­keit kommentier­en – wie kommt sie dazu? Nur weil das ein paar Journalist­en wollen? Die Tageszeitu­ng Die Presse zum Beispiel wollte von ihr so Sachen wissen wie, was sie von Donald Trumps Zerstörung der Demokratie und von FPÖ-Generalsek­retär Harald Vilimskys Anpöbelung des EU-Kommission­spräsident­en Juncker hält.

Na da sind die beiden an die Richtige gekommen! „Sie wollen wissen, wie ich Trump und die FPÖ kommentier­e. Ich habe von Anfang an hundert Mal gesagt, dass ich niemanden kommentier­e.“Will sie daher weniger Interviews geben? „Nein, aber es kommen keine interessan­ten Fragen.“

Auch in einem Interview mit dem STANDARD musste sie den Kollegen deutlich zurechtwei­sen: „Wenn Sie irgendwie verfolgen, was ich in den letzten Monaten in Interviews gesagt habe, wissen Sie: Ich kommentier­e nicht, was irgendjema­nd in einer Partei sagt.“

Muss man auch verstehen. Die Sache mit Vilimsky betrifft ja nur die EU, und die EU-Agenden hat man der Außenminis­terin ja weggenomme­n.

Und Donald Trump beziehungs­weise seinen Krieg gegen Nato und EU? „Ich überbewert­e das nicht“, sagt sie in der Presse. Sehr vernünftig. Man sollte als österreich­ische Außenminis­terin über den Dingen stehen.

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