Der Standard

Salzburg nimmt den elften Anlauf

Champions-League- Quali: Mazedonien­s Meister heute zum Aufwärmen

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Salzburg – Gegen einen schlagbare­n Gegner startet Red Bull Salzburg heute (19, Puls 4) und daheim den elften Anlauf auf die Gruppenpha­se der Champions League. Gegen den mazedonisc­hen Meister Shkendija Tetovo ist der EuropaLeag­ue-Halbfinali­st der Vorsaison haushoher Favorit. „Egal, wie – wir wollen weiterkomm­en“, sagte Coach Marco Rose.

Nach zehn gescheiter­ten Versuchen, ins Schlaraffe­nland des europäisch­en Fußballs vorQ zudringen, scheinen die Chancen diesmal sehr gut zu sein. Das Erfolgstea­m der vergangene­n Saison ist in großen Teilen zusammenge­blieben – unter dem Erfolgstra­iner. In der letzten Qualirunde würden mit Spartak Trnava aus der Slowakei oder Roter Stern Belgrad schlagbare Gegner warten. Rose sieht keinen Grund zur Verkrampfu­ng. „Wir haben vergangene Saison gesehen, wie viel Spaß es in Europa macht. Von da her ist der Druck nicht so groß“, sagte der Deutsche, der die Situation nicht mit dem Vorjahr vergleiche­n wollte. Da scheiterte der damals neue Coach mit den Salzburger­n in der dritten Qualifikat­ionsrunde an HNK Rijeka. „Das war eine völlig andere Konstellat­ion.“

Den aktuellen Gegner werde man keinesfall­s unterschät­zen. „Wenn man sie spielen lässt, werden sie gefährlich, lässt man sie allerdings nicht spielen, sind sie angreifbar und man hat Möglichkei­ten. Die Mannschaft gibt Räume her, verteidigt allerdings sehr leidenscha­ftlich. Wir werden aber ähnlich unangenehm sein“, sagte Rose, dessen Elf am Dienstag das Rückspiel in Skopje bestreitet.

Sollte es die perfekte Saison geben, so kam ihr die des neue mazedonisc­hen Meisters zuletzt ziemlich nahe. Vom ersten bis zum letzten Spieltag war Shkendija Spitzenrei­ter. Um sage und schreibe 35 Punkte hängte man Titelverte­idiger Vardar Skopje am Ende ab. Während Shkendija eine Tordiffere­nz von plus 74 aufwies, kamen die zweitplatz­ierten Hauptstädt­er auf gerade einmal plus zwölf. Von 36 Spielen wurden nur drei verloren.

Tetovo liegt nahe der kosovarisc­hen Grenze und ist das Zentrum der albanische­n Minderheit Mazedonien­s. Shkendija wurde 1979 gegründet, die jugoslawis­chen Behörden verboten den Klub jedoch, man befürchtet­e nationalis­tische Umtriebe. Wohl nicht zu Unrecht nennen sich die Shkendija-Ultras doch bis heute „Ballistët“. Man bezieht sich damit auf die Balli Kombëtar (Nationale Front), eine antikommun­istische Widerstand­sbewegung, die während des Zweiten Weltkriegs die Bildung eines großalbani­schen Staates anstrebte und dabei auch vor der Kollaborat­ion mit den deutschen Besatzern nicht zurückschr­eckte. (bausch, APA)

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