Den Astronauten von Salzburg aus zusehen
Sternwarte mit dem leistungsstärksten Teleskop in Mitteleuropa wird eröffnet
Salzburg – Die Eröffnung der neuen Sternwarte in Salzburg ist nach 14 Monaten Bauzeit eine Punktlandung. Am Samstag, wenn die Besucher erstmals das neue astronomische Zentrum auf dem Haunsberg besuchen können, kann ein kosmisches Spektakel beobachtet werden. Durch den jährlichen Meteorschauer der Perseiden sind hunderte Sternschnuppen am Himmel zu sehen.
Das neue Planetarium ist mit dem modernsten und leistungsstärksten Teleskop in Mitteleuropa ausgerüstet. Es hat einen Spiegeldurchmesser von 1000 Millimeter, steht in einer Schalenkuppel, die sich vollständig öffnen kann, und mit einer Brennweite von 7000 Millimetern lässt sich eine tausendfache Vergrößerung erzielen. Neben Millionen Lichtjahre entfernte Galaxien können mit dem Teleskop auch Astronauten, die aus der Raumstation ISS aussteigen, beobachtet werden.
„Es ist nirgends in Europa möglich, durch so ein Teleskop zu schauen. So eine öffentlich zugängliche Sternwarte ist einzig- artig“, erklärt Egon Döberl, dessen Mühlviertler Firma Astro Service Austria (ASA) das Teleskop hergestellt hat.
In der Sternwarte wird künftig nicht nur geforscht, sondern sie soll als Volkssternwarte offen für jeden sein. „Es ist eine Sternwarte für alle – mit sehr hohem Qualitätsanspruch“, sagt Haus der Natur-Direktor Norbert Winding. Montag und Dienstag wird sie für Besucher frei zugänglich sein. Anmeldung braucht es keine. Es gibt bereits Anmeldungen für internationale wissenschaftliche Tagungen und auch die Europäische Weltraumorganisation ESA habe schon Interesse für Kooperationen bekundet.
Der Bau der Sternwarte war ein Gemeinschaftsprojekt. Viele Akteure haben einen Beitrag geleistet, allen voran ein privater Spender. Der Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer der Salzburger Vega-Logistik-Gruppe, Franz Blum, steuerte die Hälfte der rund 2,6 Millionen Euro Baukosten bei. Der Architekt und die Baufirma des Observatoriums haben zum Selbstkostenpreis gearbeitet, der Teleskophersteller hat ein deutlich leistungsfähigeres Teleskop bereitgestellt, als sich die Sternwarte hätte leisten können, und über eine Bausteinaktion haben zahlreiche Privatpersonen das Projekt unterstützt. Mit den Förderungen von Land und Stadt Salzburg und der angrenzenden Gemeinden konnte das restliche Geld lukriert werden. Die Finanzierung wurde zu 70 Prozent von privaten Spendern getragen, 30 Prozent der Mittel kamen aus der öffentlichen Hand.