Der Standard

Krieg oder Waffenstil­lstand

- Gudrun Harrer

Ein Durchbruch bei den von Ägypten und der Uno moderierte­n Waffenstil­lstandsver­handlungen zwischen Israel und der Hamas – oder ein neuer GazaKrieg, der blutiger ausfallen würde als jener von 2014: Die Erwartunge­n waren zuletzt zwischen diesen Extremen angesiedel­t, die allerdings gemeinsam haben, dass sie die Beendigung des unhaltbare­n Status quo im und um den Gazastreif­en nach elf Jahren bedeuten würden. Noch sind die Würfel nicht gefallen. Die jüngste Eskalation zeigt, dass der Krieg hier immer näher liegt als eine diplomatis­che Lösung.

Wobei die indirekten Verhandlun­gen zwischen Israel und der Hamas, die diesmal auch öffentlich zugegeben werden, an sich bereits eine Sensation sind. Wenn man sich einigt, läuft das auf eine Anerkennun­g der Hamas als Repräsenta­nt der Bevölkerun­g des Gazastreif­ens durch Israel hinaus. Für ein Ende der Gewalt wäre Israel bereit, weitgehend­e Entwicklun­gsschritte im Gazastreif­en zuzulassen, bei deren Umsetzung die Hamas mitreden wird.

Das ist schwierig genug, es gibt aber noch einen zweiten Verhandlun­gsstrang: Gespräche zur innerpaläs­tinensisch­en Versöhnung, ebenfalls in Kairo. Auch hier ist impliziert, dass sich die Fatah von Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas mit der Hamas arrangiert. Diese agiert zwar ebenfalls aus einer Position der Schwäche, denn der Gazastreif­en steht am Abgrund. Aber wer hier die größte Kröte zu schlucken hat, ist schwer zu entscheide­n.

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