Der Standard

Pilz und Schubert wollen hoch hinaus

Österreich­er zählen im Vorstieg zu Top-Favoriten

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– Die Saison hätte bisher nicht besser laufen können. Österreich­s Medaillenh­offnungen für die Kletter-WM in Innsbruck strotzen vor Selbstvert­rauen. Jessica Pilz (21) feierte heuer ihren ersten Weltcupsie­g und stand drei weitere Male auf Stufe zwei des Podiums. Sie liegt im Vorstieg-Gesamtwelt­cup nur 40 Punkte hinter ihrer slowenisch­en Rivalin Janja Garnbret. Bei den Herren dominierte heuer der Tiroler Jakob Schubert (27) die Konkurrenz im Vorstieg und liegt im Gesamtklas­sement klar voran. In dieser Disziplin zählen Pilz und Schubert zu Österreich­s aussichtsr­eichsten Medaillena­nwärtern bei der WM.

Für Schubert, der seit zehn Jahren in der Weltspitze kraxelt, ist Innsbruck ein Heimspiel. Hier ist er aufgewachs­en und hat mit zwölf Jahren das Kraxeln für sich entdeckt. Im Kletterzen­trum kennt er daher jeden Griff und jede Wand. Aber Schubert klettert abseits der Wettkämpfe auch gerne im Fels, wo er Routen wie Stoking the Fire (9b) oder La Planta de Shiva (9b) bezwungen hat. Doch am liebsten ist er im Ötztal unterwegs, auf seiner Lieblingsr­oute, der Elefantenw­and.

Auch im Bouldern hat Schubert schon Top-Ptzierunge­n erreicht, zuletzt Stockerl Nummer drei beim Weltcup in München. Aber die Konkurrenz ist enorm, wie er erklärt: „Heuer hatten wir bei sie- ben Weltcups sieben verschiede­ne Sieger. Ich kann eine Medaille schaffen oder schon in der Qualifikat­ion ausscheide­n.“

Bei den Damen lasten nach dem verletzung­sbedingten KarriereAu­s von Anna Stöhr heuer alle Hoffnungen auf Jessica Pilz (21). Die junge Niederöste­rreicherin lässt sich von dieser Erwartungs­haltung aber nicht unter Druck setzen. Das erledigt sie lieber selber. Ein WM-Abschneide­n ohne Medaille wäre für sie eine Enttäuschu­ng, verkündete sie selbstbewu­sst über die Medien.

Seit zwei Jahren lebt Pilz wegen der besseren Trainingsb­edingungen in Innsbruck, wo sie von den Kletterleg­enden Reini Scherer und Kilian Fischhuber betreut wird. Sowohl im Vorstieg als auch im Bouldern kann die 21-Jährige aufs Podest kraxeln. Ihr Ausnahmeta­lent hat sie als dreifache Jugend-Weltmeiste­rin und vierfache Junioren-Europameis­terin ohnehin längst unter Beweis gestellt.

Doch in ihrer jungen Karriere hatte Pilz auch schon mehrmals mit Verletzung­en zu kämpfen. 2016 hinderte sie ein Innenbandr­iss an der Saisonvorb­ereitung, 2017 laborierte sie an einem gebrochene­n Sprunggele­nk. Aufgeben ist für Pilz aber keine Option, sie kam immer noch stärker zurück. Ihr erster Weltcupsie­g, den sie heuer im Juli in Chamonix erklettert­e, beflügelte sie nun zusätzlich für die Heim-WM. (ars)

p Homepages der Kletter-WM und des Verbands: www.innsbruck2­018.com www.austriacli­mbing.com

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Fotos: APA / EXPA / Erich Spiess Medaillen-Seilschaft aus Tirol: Jessica Pilz und Jakob Schubert.
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