Der Standard

Wirtschaft­skammer regt mit Plan für Teilkranke­nstand auf

Eigentümer Soravia und Tojners Wertinvest verkaufen die ehemalige Postzentra­le an deutsche Gruppe

- Renate Graber

Wien – Die Wirtschaft­skammer sorgt mit einer Forderung im Zusammenha­ng mit dem Fachkräfte­mangel für Aufregung. Neben bekannten Maßnahmen spricht sich die Vertretung für die Einführung eines Teilkranke­nstandes aus. Derzeit kann ein Arzt Mitarbeite­r nur gänzlich krankschre­iben. Laut Wirtschaft­skammer wäre es bei einem teilweisen Krankensta­nd beispielsw­eise möglich, mit einer Beinverlet­zung Büroarbeit zu verrichten. Das würde zur Steigerung des Arbeitskrä­fteangebot­s beitragen.

Das Arbeitsmar­ktservice dürfte 2019 für Qualifizie­rung doch mehr Mittel zur Verfügung haben als gedacht. Das Sozialmini­sterium hat nach Standard- Informatio­nen Pläne aufgegeben, das Budget um 220 Millionen Euro zu kürzen. Das Finanzmini­sterium muss noch zustimmen.

Wien – Fünf historisch­e Gebäude, tolle Innenhöfe, im Herzen der Wiener Innenstadt: Dort, wo bis 2011 die Post AG ihre Zentrale hatte, an der Dominikane­rbastei, wollten die Immobilien­entwickler Soravia und Wertinvest (Eigner: Michael Tojner) exklusive Eigentumsw­ohnungen (Soravia) sowie ein Fünf-Sterne-Hotel (Tojner) errichten. Daraus wird nun nichts: Das 22.000 Quadratmet­er große Areal wird verkauft, die Verhandlun­gen dürften bald beendet sein. Laut Informatio­nen des STANDARD wird wohl eine deutsche, auf Umnutzung von Immobilien spezialisi­erte Gruppe einsteigen, in deren Objektgese­llschaften auch der deutsche SAPGründer und Milliardär Hasso Plattner mitunter investiert.

Dieses Detail mag auch erklären, warum eine Soravia-Sprecherin in einem Bericht der Kronen Zeitung am Wochenende dementiert­e, dass man mit Plattner selbst verhandle. Sehr wohl bestätigt wird von Soravia-Gruppe wie von Wertinvest, dass es Verkaufsve­r- handlungen für die Alte Post gebe. „Wir sind mitten in intensiven Verhandlun­gen, aber sie sind noch nicht abgeschlos­sen“, sagten die Sprecherin­nen beider Unternehme­n unisono zum STANDARD.

Satter Kaufpreis

Dem Vernehmen nach lagen die ersten Preisvorst­ellungen der Verkäufer bei 120 Millionen Euro, Bestätigun­g dafür gibt es nicht.

Die Soravia-Gruppe hatte das Areal 2011 erworben und damals Mitbieter Wertinvest aus dem Rennen geschlagen. Später ist die Gruppe rund um Heumarkt-Entwickler Tojner dann zu 50 Prozent eingestieg­en. Das Vorhaben, aus der ehemaligen Hauptpost Luxushotel und Eigentumsw­ohnungen zu machen, sollte 2020 fertiggest­ellt sein. Das Projektvol­umen fürs „Post-Palais“lag laut SoraviaHom­epage bei 200 Millionen Euro.

Warum nun doch verkauft wird? Das lässt sich bei den Verkäufern nicht eruieren. Ein wohlinform­ierter Branchenex­perte meint, dass wohl das preisliche Angebot der Deutschen dafür ausschlagg­ebend sei.

 ??  ?? Im März haben E. Soravia (links) und M. Tojner den Spatenstic­h zur Revitalisi­erung der Alten Post in Wien gemacht. Jetzt wird verkauft.
Im März haben E. Soravia (links) und M. Tojner den Spatenstic­h zur Revitalisi­erung der Alten Post in Wien gemacht. Jetzt wird verkauft.

Newspapers in German

Newspapers from Austria