Der Standard

Grenzöffnu­ng für Tiere

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Kaum ist der Urlaub vorbei, ist der Alltag da – diesmal findet er aber in der Nacht statt. Lesbare Ermüdungse­rscheinung­en mögen Sie daher entschuldi­gen, bitte. (Danke an dieser Stelle auch ans Lektorat.)

Unsere Allnacht verdanken wir dem Naturschut­zbund. Der will das Vorkommen nachtaktiv­er Säugetiere in Städten erforschen – und wir machen mit. Die Naturschüt­zer sind nämlich draufgekom­men, dass „Häuserfluc­hten, Betonwüste, Autoverkeh­r“nur auf den ersten Blick „naturfeind­lich“erscheinen, tatsächlic­h gebe es 600 Tierarten in mitteleuro­päischen Städten. Sechshunde­rt!

Welche Viecherln sich da nächtens so herumtreib­en in stadtnahen Gärten, erforschen „Night-Watcher“wie wir, bild- lich erfasst wird das Getier von Fotofallen­kameras. Allerdings – und daher die Müdigkeit – liegen wir auch persönlich auf der Lauer, damit uns nicht das winzigste Stadttierc­hen entgeht. Das Problem, dass wir gar keinen Garten haben, ist keines: Wir nächtigen im Stadtpark, wo bestimmt Mäuschen, Ratten und Igel durchs Gras gehuscht kommen.

Und wahrschein­lich bekommen wir bald blaue Begleitung in den dunklen Nächten. Schließlic­h ist die Frau des Vizekanzle­rs neuerdings Tierschutz­beauftragt­e der FPÖ und will als solche (im tierischen Bereich) Grenzen niederreiß­en. Sie wünscht sich nämlich „über die Parteigren­zen hinweg mehr Zusammenar­beit. Denn Tierschutz geht uns alle an.“Wie menschlich!

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