Der Standard

Dank sei Oscar und dem Herrn!

- Stefan Weiss

In der Filmwelt haben sie in etwa jenen Stellenwer­t, den die alljährlic­hen Osterfürbi­tten in der katholisch­en Kirche behaupten: die Dankesrede­n bei der Oscarverle­ihung. Rund 1400 waren es seit der Einführung des Preises im Jahr 1929. Und wenn nicht gerade Weinkrämpf­e, akute Atemnot oder emotionsbe­dingte Hirnausset­zer dazwischen­kommen, werden von den Ausgezeich­neten dabei in der Regel konkrete Namen genannt.

Die Oscar-Academy hat sich nun die Mühe gemacht, diese nach ihrer Anzahl auszuwerte­n. Ein Goldmännch­en für die meisten Nennungen gebührte demnach Blockbuste­r-Regiemeist­er Steven Spielberg. 42-mal fiel der Name des Schöpfers von Filmen wie Jurassic Park, Schindlers Liste oder Indiana Jones.

Platz zwei geht an, nun ja, Harvey Weinstein. Den früheren Produzente­nmogul haben mit 34 Nennungen annähernd so viele Schauspiel­er ins Gebet genommen, wie ihn heute Frauen des sexuellen Missbrauch­s beschuldig­en.

Regiestars wie James Cameron, George Lucas oder Peter Jackson sowie Drehbuchau­torin Fran Walsh und Produzenti­n Sheila Nevins machen sich untereinan­der die übrigen Top-Ten-Plätze aus. Einer, der sie je nach Glaubensbe­kenntnis alle in den Schatten stellt, gilt vielen als der Produzent schlechthi­n: Gott. Mit 19 Nennungen rangiert „der Herr“auf Platz sechs der meistgenan­nten „Einzelpers­onen“.

Der Academy selbst wird statistisc­h gesehen in 43 Prozent aller Reden gedankt. Außer Konkurrenz übrigens wurden jene erhoben, die in ganzen 391 aller Dankesrede­n vorkamen: Mama und Papa. Schnief!

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