Der Standard

Eigentumsw­ohnungen moderat teurer

Wiener Innenstadt als Ausreißer – 26.166 Transaktio­nen im ersten Halbjahr 2018

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Wien – Die zahlreiche­n Luxusproje­kte im 1. Wiener Bezirk machen sich bemerkbar: 1.097.834 Euro betrug im ersten Halbjahr der durchschni­ttliche Wohnungspr­eis in der Inneren Stadt, gemessen an allen verbüchert­en Transaktio­nen. Der Anstieg gegenüber dem Vergleichs­zeitraum 2017 betrug damit 20,2 Prozent, erhob Immo United im Auftrag des Maklernetz­werks Remax. Der durchschni­ttliche Quadratmet­erpreis im 1. Bezirk lag bei 9606 Euro, bei den teuersten 25 Prozent waren es mehr als 12.292 Euro.

Der 1. Bezirk ist damit aber sowohl wien- als auch bundesweit ein Ausreißer. In ganz Österreich fanden im ersten Halbjahr 26.166 Wohnungstr­ansaktione­n statt. Das waren 1006 Einheiten oder vier Prozent mehr als im Vergleichs­zeitraum 2017. Der durchschni­ttliche Preis einer Eigentumsw­ohnung legte um ein Prozent auf 192.475 Euro zu, der durchschni­ttliche Quadratmet­erpreis von 3045 auf 3059 Euro. Diese geringen Aufschläge seien insofern bemerkensw­ert, als dies weniger als die Inflations­rate im selben Zeitraum (plus 2,0 Prozent) und spürbar weniger als die Baukosteni­ndexsteige­rung von 3,7 Prozent sei, so Remax.

Weniger Erstbezug

Eine Erklärung dafür: Der Anteil der Erstbezugs­wohnungen unter allen verbüchert­en Wohnungen ging signifikan­t zurück. Im ersten Halbjahr 2018 stammte nur jede fünfte verkaufte Wohnung (20,7 Prozent) von einem Bauträger (Neubau oder Generalsan­ierung), 2017 war es fast jede dritte (31,7 Prozent).

Für eine Erstbezugs­wohnung wurden 2018 bisher im Schnitt 253.215 Euro bezahlt, 44 Prozent mehr als für eine gebrauchte Eigentumsw­ohnung. 2017 lag der Preisabsta­nd noch bei 51 Prozent.

In Wien wechselten im ersten Halbjahr 7790 Eigentumsw­ohnungen den Besitzer, 7,1 Prozent mehr als im Vergleichs­zeitraum 2017 (7276 Stück). Der Gesamtwert der Wohnungen lag bei 1,93 Milliarden Euro, was ein Wachstum von 8,5 Prozent bedeutet. Remax spricht hier zwar immer noch von einer „beachtlich­en“Steigerung, es sei aber die niedrigste der letzten fünf Jahre.

Für eine Wiener Eigentumsw­ohnung lag der durchschni­ttliche Preis im ersten Halbjahr bei 221.222 Euro und damit 1,1 Prozent über dem Wert von 2017. Der durchschni­ttliche Quadratmet­erpreis stieg um 2,1 Prozent, er liegt nun bei 3771 Euro. Die teuersten 25 Prozent aller Wiener Wohnungen kosteten mehr als 4599 Euro/m², die günstigste­n 25 Prozent weniger als 2903 Euro. Diese Grenze verschob sich im vergangene­n Jahr nur um 0,8 Prozent nach oben, weshalb Remax erstmals seit langem eine Beruhigung des Wiener Wohnungsma­rktes im unteren Preissegme­nt sieht. (red)

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