Kultur braucht klare Führung
Es schaukelt sich ständig hoch und wird zur Tagesordnung. In einer Social-Media-Welt, in der jede und jeder das Wunderbarste und Besonderste ist, das Exquisiteste isst und die exotischsten Trips bildlich präsentieren kann plus täglich jünger und fitter wird, übt sich gut ein, was das Miteinander im Büro zur Peinigung macht: Den anderen möglichst wenig Redezeit im Meeting lassen und nicht einen Millimeter rücken, um auch für andere Platz zu machen. Räumlich wie inhaltlich. Bei Sachdiskursen ausschließlich Wert auf die eigene Inszenierung legen und nach abgesonderter Meinung und vollbrachtem Impression-Management abrauschen, ohne tatsächlich partizipiert zu haben. Auf Fragen nicht antworten, sondern die Inszenierungsbotschaft wiederholen. Zuhören schließt sich dabei quasi selbstverständlich aus. Dafür gibt es Abwerten und Verniedlichen der Kolleginnen inklusive. Je öfter das bei der Führung durchgeht, desto „normaler“wird es.
Da helfen keine Rufe nach „Benimmkursen“, da bewirken Trainings nicht das, was sie sollen.
Da benötigt es Führung und glasklare Ansagen, welche Kultur erwünscht ist und was nicht toleriert wird. Ordnungsrufe der verantwortlichen funktionalen Autorität.