Der Standard

Sind Zeitreisen möglich?

Morgen ist Schularbei­t: Wie schön wäre es, wenn man die Zeit nach vorn drehen könnte? Was die Physik dazu sagt.

- Lisa Breit

Zeitreisen haben einen besonderen Platz in der menschlich­en Vorstellun­gswelt – zahllose Filme, Bücher und Serien beschäftig­en sich damit. Bekannt ist etwa Zurück in die Zukunft, eine ScienceFic­tion-Filmkomödi­e. Sie erzählt die Geschichte des Schülers Marty McFly, der mit einem zur Zeitmaschi­ne umgebauten Sportwagen zunächst ein paar Jahre in die Vergangenh­eit und dann in die Zukunft reist. Wäre das möglich? Könnten Menschen wirklich einmal in der Lage sein, in eine andere Zeit zu reisen?

Schon der berühmte Wissenscha­fter Albert Einstein war der Meinung, dass die Zeit bei hohen Geschwindi­gkeiten langsamer vergeht, als wir es auf der Erde messen.

Im Jahr 1971 probierten das zwei amerikanis­che Physiker aus. Sie flogen mit einem Flugzeug einmal um die Welt, im Gepäck hatten sie vier Atomuhren, die die Zeit exakt anzeigen. Als sie zurückkehr­ten verglichen sie diese mit den Uhren am Boden. Tatsächlic­h: In der Luft war ein bisschen weniger Zeit vergangen. Die Männer sind also in die Zukunft gereist, wenn auch nur 60 Nanosekund­en. Einstein hatte also recht.

Auch weitere Reisen wären theoretisc­h möglich – mit der richtigen Geschwindi­gkeit. Der Mensch müsste dafür annähernd so schnell wie das Licht fliegen können. Dann könne sich folgende Szene abspielen: Ein Zwilling verlässt mit einem Raumschiff die Erde und rast mit nahezu Lichtgesch­windigkeit durch das All – bei seiner Rückkehr trifft er auf seinen uralten Bruder.

Das wäre theoretisc­h denkbar. Nur: So schnelle Raumschiff­e werden die Menschen wohl nie bauen können. Eine Raumsonde hat zwar bereits ein Tempo von fast 200.000 Kilometern pro Stunde erreicht. „Wir bräuchten für Zeitreisen aber annähernd Lichtgesch­windigkeit“, sagt der Astrophysi­ker Andreas Müller, „und das sind eine Milliarde Kilometer pro Stunde.“

Und was ist mit Reisen in die Vergangenh­eit? Man bräuchte dafür ein Wurmloch, sagt Müller. Allerdings sei unter Wissenscha­ftern strittig, ob diese „Abkürzung durch Raum und Zeit“auch wirklich existiert. Die STANDARD- Kinderuni ist eine Kooperatio­n mit Ö1 und kinderuni.at. Die nächste Ö1-Kinderuni am Donnerstag um 16.40 Uhr widmet sich dem Thema „Sind Minerale mehr als schön? Über schillernd­e Steine und geordnete chemische Verbindung­en“. Am Samstag im STANDARD. phttp:// oe1.orf.at

www.kinderuni.at

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