Strafen mit Sinn
Betrifft: „Haft für Hasspostings gegen Neujahrsbaby“
der Standard, 14. 9. 2018 Ich weiß nicht, was genau diese Frau geschrieben hat, aber es muss wirklich schrecklich gewesen sein. Die Frau selbst fühlt sich aber unschuldig.
Strafe, so wie ich sie verstehe, muss einen Sinn haben. Einerseits soll sie auf potenzielle Täter abschreckend wirken. Ich bezweifle, dass das funktioniert, denn diese Täter sind uneinsichtig. Sie verteidigen ihr Vaterland, sie folgen damit ihren Führern, die sich mit ihren Äußerungen am äußersten Rand dessen, was man straffrei sagen darf, bewegen. Andererseits sollte Strafe den konkreten Täter auf den richtigen Weg führen. Dass das in diesem Fall funktioniert, bezweifle ich, denn eine grölende Menge wird sich mit der Frau solidarisieren und sie in ihrer Meinung zusätzlich bestärken. Uns kostet das Vergnügen, grob geschätzt, hunderttausend Euro. Hätte man die Frau zu Arbeiten in Flüchtlingsheimen verurteilt, sie hätte dem Staat geholfen, Geld zu sparen. Sie hätte Migranten persönlich kennen-, vielleicht sogar schätzen gelernt und am Ende verstanden, was sie getan hat. Ich finde es gut, dass die Justiz (endlich) reagiert. Das Urteil selbst empfinde ich als falsch. Johannes Norz, 2500 Baden