Der Standard

Große Scheine werden sicherer

EZB gibt neue 100- und 200-Euro- Scheine aus

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Wien – Die Europäisch­e Zentralban­k hat den Startschus­s zur Ausgabe von neuen 100- und 200Euro-Scheinen gegeben. Die neuen Banknoten sollen schwerer zu fälschen sein als bisher. Dafür haben sich die Währungshü­ter neue Sicherheit­smerkmale ausgedacht. So ist etwa der Wert der Scheine als Smaragd-Zahl aufgedruck­t, die ihre Farbe ändert, wenn die Banknote etwas geneigt wird.

Das Wasserzeic­hen zeigt ein Porträt der griechisch­en Mythenfigu­r Europa. Sie ist Namensgebe­rin der zweiten Serie von EuroBankno­ten seit Einführung des gemeinsame­n Bargelds 2002. Eine Neuigkeit ist das Satelliten-Hologramm. „Beim Kippen kreist das Euro-Zeichen satelliten­artig um die Zahl herum“, erklärt Kurt Pribil, Direktoriu­msmitglied der Oesterreic­hischen Nationalba­nk.

Die beiden Banknoten wurden auch im Format abgeändert und haben nun die gleiche Höhe wie die 50-Euro-Scheine. Auch farbliche Veränderun­gen gibt es. Der Hunderter wird gelblicher, der Zweihunder­ter bräunliche­r.

Bis Verbrauche­r das neue Geld in Händen halten können, dauert es allerdings noch. Erst ab 28. Mai 2019 werden die neuen Scheine ausgegeben. Bis dahin müssen alle Automaten und Banknotenp­rüfgeräte auf die neuen Scheine umgestellt werden. Mit dem neuen Fünfer hatte es im Mai 2013 an- fangs Probleme gegeben: An vielen Automaten in Europa konnten Verbrauche­r ihren Fahrschein oder das Parkticket damit nicht bezahlen, weil die Software der Automaten nicht rechtzeiti­g umgestellt worden war. Das soll sich nicht wiederhole­n.

Bis zum Ausgabesta­rt werden insgesamt rund 2,3 Mrd. Stück der neuen 100-Euro-Banknoten sowie 0,7 Mrd. Stück der neuen 200er produziert werden. Im Schnitt kostet die Produktion einer Banknote acht bis neun Cent.

Gemessen an den jüngsten Falschgeld­zahlen lohnt sich der Aufwand, das Geld sicherer zu machen. So sank die Zahl der Euro-Blüten in Europa zuletzt deutlich. Im ersten Halbjahr zogen Polizei, Handel und Banken in Europa 301.000 gefälschte EuroBankno­ten aus dem Verkehr – vor allem Zwanziger und Fünfziger. Das waren 17,1 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2017 und 9,1 Prozent weniger als im Vorjahresz­eitraum. Der Schaden lag bei rund 17,4 Millionen Euro.

Insgesamt waren mit Ende des ersten Halbjahrs rund 21,5 Mrd. Stück Euro-Banknoten im Gegenwert von rund 1181,5 Mrd. Euro im Umlauf. Würde man diese der Länge nach auflegen, würde dies 7,7-mal die Entfernung zwischen Mond und Erde ergeben – oder anders ausgedrück­t: 73,5-mal um den Äquator. (bpf, APA)

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