Geldwäscheskandal der Danske Bank weitet sich aus
Für EU-Wettbewerbskommissarin Vestager handelt es sich um einen „gigantischen Skandal“: Ein großer Teil von Milliardentransfers über die Niederlassung in Estland gilt als verdächtig. Nun ermitteln auch britische Behörden, Kunden kehren der Bank den Rücken
Im Geldwäscheskandal bei der dänischen Danske Bank ermitteln nun auch die britischen Behörden. Dabei geht es um die Frage, inwieweit britische Unternehmen für die Geldwäsche über die estnische Niederlassung der Bank eingesetzt wurden.
Eine interne Untersuchung bei der Danske Bank hatte ergeben, dass der größte Teil des zwischen 2007 und 2015 über die Niederlassung in Estland geflossenen Geldes von 200 Mrd. Euro verdächtig gewesen sei. Auf einer Liste tauchten dabei vor allem britische und russische Firmen auf. Im Jahr 2013 hatte die Niederlassung nach Angaben der Bank mehr als 1000 in Großbritannien registrierte Kunden, gefolgt von Firmen aus Russland, den Virgin Islands und Finnland.
„Das ist ein gigantischer Skandal“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Es müsse mehr zur Vermeidung von Geldwäsche getan werden.
Sowohl in Dänemark als auch in Estland ermitteln bereits Staatsanwälte gegen die Danske Bank. Ob auch die USA gegen das Institut wegen der Verletzung von Sanktionen ermitteln, ist noch unklar. In dem Fall kämen hohe Strafzahlung auf die Bank zu. Im Zuge des Skandals nahm zuletzt Bankchef Thomas Borgen seinen Hut.
Auch von Kundenseite wächst der Druck auf die Danske Bank. Der dänische Wohltätigkeitsverband Care kündigte die Geschäftsverbindungen auf. Die Wohltätigkeitsorganisation Oxfam rief seine dänischen Vertretungen ebenfalls dazu auf. Der Bürgermeister von Aalborg, Dänemarks drittgrößter Gemeinde, will seine Partnerschaft mit der Danske Bank zur Diskussion stellen. (Reuters, red)