Warum Interne Revision „sexy“ist
Mit den wachsenden Möglichkeiten der Automatisierung und Datengräberei zwecks Vorausschau kann die interne Prüfung ins strategische Zentrum rücken.
Wie stelle ich mich auf, wie kann ich nach der Automatisierung vieler Jobinhalte meine (strategische) Rolle finden? Was muss ich dazulernen, und wie bekomme ich Digital Natives in meine Abteilung, die eine Exegese der Daten vorausschauend, predictive, aufbauen?
Diese Fragen beschäftigen auch die Interne Revision, wie alle anderen Abteilungen in (Groß-)Unternehmen. Dass sich CEOs laut einer Deloitte-Studie von ihren internen Kontrolloren mehr Advisory und mehr Datenaufbereitung zwecks Blick in die Zukunft und zwecks Vorhersage wünschen: lo- gisch. Ob, wie Vortragende gerne in die Mengen rufen, man gestalten kann oder gestaltet wird, hängt – auch das zeigt sich bei dieser Tagung – immer mehr von Persönlichkeit und Standing der jeweiligen Leitungspersonen ab: Wenn das Was von Maschinen erledigt werden kann, dann rückt das Wer ins Zentrum oder wird entbehrlich. Dort, wo Digitalisierung hauptsächlich als Einsparungspotenzial, kaum aber als Innovationsquelle angesehen wird, sind die Bedenken und Sorgen am größten, zeigte die Jahrestagung der Internen Revision in der Vorwoche in Salzburg.
Das Selbstbild der heimischen Branche erscheint angesichts etwa der Prognosen diverser Thinktanks, wonach „Accounting“am ehesten von Maschinen ersetzt werden kann, recht stabil. Zwar räumt laut spontaner Umfrage im Auditorium der rund 130 Revisoren die Mehrheit der künstlichen Intelligenz mittleren bis hohen Einfluss auf ihren Job ein. Allerdings erwartet nur eine Minderheit Jobverluste, und die Mehrheit schätzt die unmittelbare Auswirkung auf die eigene Tätigkeit als mittelmäßig ein. Die Annahme scheint zu sein, dass Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz die Tätigkeit der Internen Revision eher „wertiger“machen.
Überraschend klar sehen die internen Prüfer den eigenen Bedarf an sogenanntem „Upskilling“(siehe Grafik). Auch dieser Punkt wurde vor Ort erhoben und fließt in eine größere Arbeit am Institut für Unternehmensführung an der Wiener Wirtschaftsuni ein.
Dass das große Thema auch in diesem Jobfeld das Gewinnen neuer Talente ist, überrascht nicht. Erstaunlich aber doch, dass dieser Beruf, der intern bei der restlichen Belegschaft nicht unbedingt ganz oben auf der Beliebtheitsskla rangiert, doch „sexy“ist: Wer die harten Fakten kennt, kann gestalten, steuern, hat Platz am Führungstisch. Und mit der richtigen Expertise ist diese Position dem Kongress folgend, eine, die die Pforte zur technischen Innovation en gros, nicht nur im Ablaufund Prozessmanagement sein kann. pwww. internerevision.at