Der Standard

Protest gegen Niederöste­rreichs Asylpoliti­k im „Wartelager“

Aktivisten bleiben bis Mittwoch auf Wiener Heldenplat­z

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Wien – Bis Mittwoch wollen sechs Protestier­ende auf dem Wiener Heldenplat­z ausharren, in einem durch Sperrgitte­r abgetrennt­en „Wartelager“. Dieses soll dem „Grundriss einer Asylwerber­unterkunft in Niederöste­rreich“entspreche­n: Die Umrisse von vier Betten, drei Kästen, einer Kommode, zwei Sesseln und zwei Nassräumen sind mit Klebeband auf dem Asphalt nachgezoge­n.

In Quartieren wie diesen wolle Niederöste­rreichs Asyllandes­rat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) „extrem freiheitsb­eschränken­de Anordnunge­n“durchsetze­n, kritisiere­n die Protestier­enden. Damit nehmen sie auf ein Schreiben der niederöste­rreichisch­en Ausländera­bteilung an Asylquarti­ergeber von 7. September Bezug, in dem verstärkte Kontrollen der Anwesenhei­t der Asylwerber in den Unterkünft­en angekündig­t werden ( der Standard berichtete).

Bei Asylwerber­n, die binnen eines Monats öfter als drei Tage aus dem Quartier abwesend seien, werde künftig ein Streichen der Grundverso­rgung geprüft, heißt es darin unter Hinweis auf eine Landesrich­tlinie von 2007. Als abwesend gelte auch, wer die Unterkunft tagsüber verlasse – von Arztund Behördente­rmine sowie „legaler Beschäftig­ung“abgesehen.

Laut den „Wartelager“-Aktivisten kommt das einem Ausgangsve­rbot gleich. Auch bei der Asylkoordi­nation spricht man von einem Eingriff in das Recht von Asylwerber­n auf Bewegungsf­reiheit in ganz Österreich. (bri)

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Das Asylquarti­er-„Wartelager“steht zwischen den Parlaments­containern und dem Erzherzog-Karl-Reiterdenk­mal.

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