Der Standard

Der Kindergart­en als Experiment­ierfeld

Das Projekt „Technik kinderleic­ht“würde gern expandiere­n – Volksschul­en im Blick

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Wien – Wie kann die Oberfläche­nspannung erklärt werden? Und was ist ein Resonanzkö­rper? Es sind Fragen wie diese, die man im Technische­n Museum Kindergart­enpädagogi­nnen und -pädagogen näherbring­en will. Das erklärte Ziel: die Begeisteru­ng für Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik, die MintFächer, zu entfachen. „Wir wollen die Multiplika­toren erreichen“, sagt Gabriele Zuna-Kratky, Direktorin des Technische­n Museums Wien, am Dienstag.

Gemeinsam mit der Jungen Industrie (JI) betreibt man seit 2015 das Projekt „Technik kinderleic­ht“. In Workshops werden theoretisc­he Grundlagen der Vermittlun­g, aber auch Experiment­e gezeigt. Nun gibt es Erweiterun­gs- pläne: So versucht man – wie schon in Wien – in den Fortbildun­gskatalog des Landes Niederöste­rreich zu kommen, „damit Pädagoginn­en nicht mehr Urlaub nehmen müssen“, wie Wimmer anmerkt. Auch von Volksschul­en gebe es viele Anfragen. Aber das sei letztlich auch eine Geldfrage. Und man will die Pädagogisc­hen Hochschule­n als Partner gewinnen. Es sei „sehr viel mehr möglich“, sagt Wimmer.

Das Konzept: Nur über die Kindergart­enmitarbei­ter, so die Überzeugun­g, könne nachhaltig das Interesse für Technik schon bei den jungen Kindern geweckt werden. Und dabei gehe es oft schlicht darum, „Hemmschwel­len“zu überwinden.

Da die Budgets von Kindergärt­en äußerst begrenzt sind, wird auf Einfachste­s gesetzt, es genügen Büroklamme­rn oder schlicht ein Glas Wasser. „Die Kleinen sind so experiment­ierfreudig. Unserer Meinung nach passiert zu wenig“, sagt JI-Chef Andreas Wimmer. Zuna-Kratky: „Wir müssen das Interesse möglichst früh wecken.“

Am kommenden Nationalfe­iertag kann im Technische­n Museum übrigens selbst experiment­iert werden. Da steht alles unter dem Motto „Technik kinderleic­ht“. (pm)

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