Der Standard

Grüne Türme im Vollbesitz

Bei der Green City West am Grazer Stadtrand mischen viele Bauträger mit. Die GWS konzentrie­rt sich in drei Bauten auf geförderte­s und freifinanz­iertes Eigentum.

- Maik Novotny

Ob es sich bei den runden Türmchen um Hochhäuser handelt? Das darf jeder für sich beurteilen, es ist eine Frage der Verhältnis­mäßigkeit. Ein Manhattan ist sie jedenfalls nicht, die Green City am Rande des Grazer Grüngürtel­s. Insgesamt 15 Bauten umfasst sie, die von mehreren Bauträgern realisiert werden. Drei davon – zwei Achtgescho­ßer und einen Elfgeschoß­er – errichtet die steirische Wohnbauges­ellschaft GWS. Nach Fertigstel­lung des zweiten Bauabschni­tts im November werden es insgesamt 129 Wohnungen sein.

Während man bei der GWS teilweise auch Mietobjekt­e errichtet, hat man sich in diesem Stadtentwi­cklungsgeb­iet für Eigentumsw­ohnungen entschiede­n – mit der Mischung des gesamten Gebiets im Blick, wo andere Bauträger das Mietsegmen­t bedienen. „Wir haben uns schon seit Jahren in Graz mit einem Schwerpunk­t auf Eigentum positionie­rt“, sagt GWS-Geschäftsf­ührerin Martina Haas.

Eckige Hula-Hoop-Reifen

Die vom Grazer Architektu­rbüro KFR nach einem städtebaul­ichen Konzept von Riepl Kaufmann Bammer entworfene­n Minitürme mit ihren wie eckige HulaHoop-Reifen zueinander verdrehten Balkonbänd­ern sind also typisch fürs Portfolio. Im Durchschni­tt kostet eine Wohnung im zweiten Bauabschni­tt hier 2975 Euro pro Quadratmet­er, Tiefgarage­nstellplat­z inklusive.

Bei Architektu­r und Ausstattun­g mache man keine Unterschie­de zwischen geförderte­m und freifinanz­iertem Eigentum, so Haas. Die maßgeferti­gten Tischlerkü­chen und die elektronis­che Abfahrtsan­zeige des öffentlich­en Nahverkehr­s im Stiegenhau­s seien State of the Art. Ausführung und Bauaufsich­t erledigten die GWS und ihre Planungsab­teilung selbst.

Die Hürden für Kaufintere­ssenten seien in den letzten Jahren allerdings nicht gerade niedriger geworden, vor allem beim geförderte­n Eigentum, berichtet Haas. „Geförderte­s Eigentum ist in der Steiermark immer schwerer zu bekommen, weil die förderrele­vanten Einkommens­grenzen seit Jahren unveränder­t sind und die aufzubring­enden Eigenmitte­l aufgrund der hohen Grundstück­skosten gestiegen sind. Freifinanz­iertes Eigentum ist da oft einfacher zu bekommen.“

Bei der Klientel seien die Einkommens­unterschie­de zwischen geförderte­n und freifinanz­ierten Wohnungen zwar nicht gravierend, aber bemerkbar. Administra­tiv sei die Verwaltung von Eigentum und Miete trotz unterschie­dlicher Rechtsform­en nicht sonderlich komplizier­t, da man bei der GWS nicht beides innerhalb eines Wohnhauses mischt.

Mit den Hochhäuser­n ist Martina Haas jedenfalls sehr zufrieden: „Es ist sicher nicht überall in der Stadt passend, doch wenn mehr in die Höhe geplant und dafür mehr Freifläche­n ermöglicht werden, finde ich das begrüßensw­ert.“

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Eigentumsw­ohnungen in Minitürmen am Stadtrand von Graz.

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