FPÖ will, dass ihre Werte Schule machen
Landbauer fordert, Lehrer in die Pflicht zu nehmen
St. Pölten – Die FPÖ Niederösterreich hat am Donnerstag die Einführung eines verbindlichen Wertekodex und eine Pflicht zur Umgangssprache Deutsch für Schulen gefordert. Das Regelwerk basiere auf drei Säulen und sehe bei Verstößen auch Sanktionen vor, sagte der geschäftsführende Landesobmann Udo Landbauer bei einer Pressekonferenz. Neben den Schülern sollen auch die Erziehungsberechtigten „ganz klar in die Pflicht genommen werden“.
Landbauer ortete „dringenden Handlungsbedarf“, neben den sprachlichen Problemen würden Gewalt und Mobbing an den heimischen Schulen stark zunehmen. Ein geregelter Unterricht sei oft gar nicht mehr möglich, österreichische Kinder würden bei ihrem Lernfortschritt beeinträchtigt, sagte der geschäftsführende Klubchef. Seine Partei wolle die Probleme mit dem verbindlichen Wertekodex „bei der Wurzel packen“.
Landtagsabgeordnete Ina Aigner wies darauf hin, dass es in Niederösterreich 4200 Kinder gebe, die erst an die Unterrichtssprache Deutsch herangeführt werden müssten. Allein im Jahr 2017 seien 121 Straftaten an den Schulen im Bundesland angezeigt worden, die Dunkelziffer bei Gewalt und Mobbing sei wohl wesentlich höher.
Das nun von der FPÖ geforderte Regelwerk beruht auf den Säulen „Respekt und Gleichberechtigung nach österreichischem Standard“, „Tradition und Werte“sowie „Sicherheit und Hausverstand“.
Entzug der Familienbeilhilfe
Damit alle Kinder davon profitieren, solle der Kodex zielgruppenspezifisch vom Kindergarten über die Volksschule bis hin zur zweiten Sekundarstufe in den Unterricht einfließen. Die Erziehungsberechtigten sollen in die Pflicht genommen werden und die Verhaltensregeln jeweils zu Schulbeginn unterzeichnen. Wird der Kodex von einem Kind nicht eingehalten, soll die Familienbeihilfe laut Landbauer erst gestaffelt reduziert und in letzter Konsequenz gestrichen werden.
Bei Regelverstößen fordert die FPÖ zudem Sozialstunden für Schüler ab dem 14. Lebensjahr. (APA)