Neuer Anlauf zum Verkauf des Media Quarters
Wien – Das Media Quarter Marx 3 ( MQM 3) wird gerade verkauft. Nach Informationen des
steht der Deal kurz vor dem Abschluss. Die Stadt Wien hält über ihre Wirtschaftsagentur 40 Prozent an der voll vermieteten Büroimmobilie auf dem ehemaligen SchlachthausAreal im dritten Bezirk, in der zahlreiche Medienunternehmen ihren Sitz haben. Die restlichen 60 Prozent hält eine gewisse VBM Beteiligungsmanagement Gmbh.
Die ab 2007 errichtete Immobilie wäre schon längst verkauft, die Angelegenheit für die Wirtschaftsagentur also erledigt, wäre nicht im Zuge des 2014 gestarteten ersten Verkaufsprozesses bekannt und öffentlich the- matisiert worden, dass hinter der VBM mittlerweile der umstrittene ehemalige kasachische Botschafter Rachat Alijew steht bzw. stand, Ex-Schwiegersohn des kasachischen Diktators Nursultan Nasarbajew. Alijew starb im Februar 2015 in einer Wiener Gefängniszelle unter rätselhaften Umständen. Der Verkauf konnte damals nicht erfolgreich beendet werden, wofür man in der Wirtschaftsagentur nicht zuletzt die politischen Querelen verantwortlich macht. Dass man bei der Stadt bis zum damaligen Zeitpunkt nicht wusste, wer der neue Co-Eigentümer war, ließ die Kritik nicht unbedingt leiser werden. 2015 stellte der Rechnungshof fest, dass der gesamte Projektablauf zu Errichtung und Betrieb des MQM 3 „komplex und wenig transparent“gewesen sei. 2016 ließen die PanamaLeaks dann auch den Verdacht aufkommen, dass von Alijew hier Geld gewaschen wurde.
Die Wiener ÖVP stellte Ende September eine Anfrage an den Bürgermeister, um Details über den im heurigen Frühjahr neu gestarteten Verkaufsprozess zu erfahren. Die Antworten stehen noch aus. Mit der Durchführung des Bieterverfahrens wurde jedenfalls das Maklerbüro EHL beauftragt. In der Wirtschaftsagentur hofft man, dass die Causa bald erledigt ist; der Verkaufserlös wird in neue Entwicklungen vor Ort investiert. (mapu)