Historische Rennbahn wechselte Besitzer
– Bereits 2004 hat die Stadt Wien den Entschluss gefasst, Flächen in der Krieau zu veräußern. Es wurde ein Optionsvertrag mit der Liegenschaftsstrukturentwicklungs GmbH (LSE) abgeschlossen, die seit Jahren für Grundstücksverkäufe im Auftrag der Stadt Wien verantwortlich ist. Auch die Trabrennbahn Krieau war Vertragsgegenstand, weshalb die Rennbahn an die LSE und in weiterer Folge an die Immobilienfirma IC Development verkauft wurde.
128.000 Quadratmeter umfasst die gekaufte Fläche. Über das, was dort in Zukunft passieren soll, wird seit Jahren spekuliert. Die Opposition vermutet, dass die Stadt versucht, dem Trabrennverein eine Absiedlung schmackhaft zu machen. Damit soll der IC Development ermöglicht werden, das rundherum entstandene „Viertel Zwei“nochmals zu erweitern.
Was für diese These spricht: In einer Anfrage an Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) wollte Gemeinderätin Bettina Emmerling (Neos) wissen, wie viel die Projektentwickler für die Trabrennbahn bezahlt haben. Die Antwort: „Die Höhe des Kaufpreises kann erst nach Fertigstellung der Bauwerke berechnet werden.“Es wurde mittlerweile bekannt, dass der Mindestkaufpreis bei 10,4 Millionen lag. Aber die Antwort ist insofern spannend, als Gaal damit nahelegt, dass eine Bebauung des Areals durchaus überlegt wird. Dann würde auch der Verkaufspreis nachträglich teurer werden, die IC Development rechnet mit 50 bis 70 Millionen.
Es gibt noch einen zweiten Hinweis darauf: Im Rahmen des Gutachtens zur Bewertung der Grundflächen (das unter Verschluss ist) wurde ein Residualwertverfahren angewendet. Dieses wird bei Grundstücken angewendet, denen eine Umnutzung bevorsteht.
Freie Hand haben die Entwickler nicht: Denn der Trabrennverein besitzt einen unbefristeten Pachtvertrag, weshalb viele die Hoffnung in den Verein setzen, dort auszuharren. (van)