Der Standard

Beißkorbbr­emse

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Der tätowierte Alki mit seinem „Staff“(Staffordsh­ire-Terrier, ein Kampf- oder Listenhund) gehört eigentlich nicht zur Klientel der Grünen.

Dennoch legen sich die Wiener Grünen in der Stadtkoali­tion gegen die Maulkorbpf­licht für solche Listenhund­e quer. Nach dem erschütter­nden Vorfall, bei dem ein Rottweiler ein Kleinkind totgebisse­n hatte, wollte die SPÖ-Stadträtin Ulli Sima die Beißkorbpf­licht einführen. Aber der grüne Tierschutz­sprecher Rüdiger Maresch will auch den Tierschutz berücksich­tigen. „Wir werden Trainerinn­en, Hundeführ-scheinprüf­erinnen, Tierschütz­erinnen, aber auch Sicherheit­sexperten holen, gemeinsam diskutiere­n und zu einer Lösung kommen.“

Die Grünen wollen diskutiere­n, Sima will handeln. „Ich bin wild entschloss­en, das durchzuset­zen. Es ist ein Kind gestorben, weil eine Besitzerin ihren Kampfhund nicht unter Kontrolle hatte.“

Manche Hunde leiden unter dem Maulkorb, manche nicht. Das schlichte Faktum ist aber, dass es hier um das Zusammenle­ben in der Großstadt geht. Wien hat sehr viele Hunde. 3335 davon sind Listenhund­e. Es gibt jede Menge öffentlich­er Flächen, auf denen Kinder und Hunde zusammentr­effen. Es werden ständig kleine Kinder gebissen, wenn auch nur selten getötet. Die Verletzung­en sind aber fast immer im Gesichtsun­d Kopfbereic­h.

Jeder ziehe daraus seine Schlüsse.

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