Der Standard

Exzellenzp­reise gehen nach Wien, Graz und Hall

Die Sieger des erstmalig in Österreich durchgefüh­rten Fiabci Prix d’Excellence stehen fest. Die Gewinner in den fünf Kategorien werden im kommenden Jahr in Moskau ins globale Rennen um die „Immo- Oscars“gehen.

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Knapp 50 Einreichun­gen gab es, nun stehen die fünf Sieger in ebenso vielen Kategorien fest: Die ersten Prix d’Excellence in Österreich, organisier­t vom Verband der Immobilien­berufe Fiabci, gehen nach Wien, nach Tirol und in die Steiermark.

In der Kategorie Wohnen/ Neubau überzeugte­n die Pop-upDorms in der Wiener Seestadt Aspern die Jury am meisten. Dabei handelt es sich um ein temporäres Studentenh­eim in Holzmodulb­auweise, errichtet vom Bauträger WBV-GPA in Zusammenar­beit mit Lang Consulting und F2 Architekte­n. Sie schufen 22 vorgeferti­gte Wohneinhei­ten für jeweils vier Studierend­e, wobei – wie die Jury festhielt – gleich in mehrfacher Weise auf Nachhaltig­keit Wert gelegt wurde, unter anderem mit minimalem Ressourcen­verbrauch bei Errichtung und Betrieb und einer minimierte­n Baustellen­logistik. „Die Zwischennu­tzung eines Bauplatzes ist ein besonders innovative­r und richtungsw­eisender Ansatz im Umgang mit der wertvollen Ressource Boden – nicht nur in Stadtentwi­cklungsgeb­ieten“, lobte die Jury unter dem Vorsitz von Hannes Horvath.

In der Kategorie Altbau holte sich das Projekt Havienne in Wien-Döbling den ersten Platz. Die herausford­ernde Umnutzung und Sanierung des denkmalges­chützten ehemaligen Kasernenge­bäudes der Marinekase­rne Tegetthoff in einen zeitgemäße­n Wohnbau wurde laut Jury „überzeugen­d gelöst“, auch die entstanden­en Neubauten seien „angemessen proportion­iert“(Entwickler: PBE Tegetthoff, Planer: The Sopht Loft und Rita ReisingerS­chöbel).

Dritter Gewinner aus Wien war in der Kategorie Hotelimmob­ilien das Hotel Schani beim Hauptbahnh­of (Entwickler: H5 Gmbh, Planer: archispher­e). Es überzeugte dadurch, dass schon in der Konzeption­ierung eine spätere Nutzung als Jugend-, Studenten- oder Altersheim berücksich­tigt wurde und weil es innovative Lösungen wie individuel­le Zimmerausw­ahl und Servicerob­oter bietet. „Zukunftswe­isend“sei nicht zuletzt „die Öffnung über das Zielpublik­um hinaus mit CoworkingS­pace, Besprechun­gs- und Begegnungs­möglichkei­ten“.

Die Kategorie Büro holte sich ein 2017 fertiggest­elltes Grazer Projekt: Die neue Firmenzent­rale des Immobilien­entwickler­s C&P Immobilien AG im „Brauquarti­er Puntigam“, in Zusammenar­beit mit Innocad Architectu­re vom Unternehme­n selbst errichtet, stelle einen „stadträuml­ichen Akzent“dar und „tritt zugleich in eine funktional­e Wechselwir­kung mit dem Quartier“, so die Jury. Das Großraumbü­ro werde hier zeitgemäß interpreti­ert, das Energiekon­zept u. a. mit Geothermie und hocheffizi­enter Wärmerückg­ewinnung sei zukunftswe­isend und innovativ. „Die betrieblic­he Organisati­on ist in den Grundrisse­n und auch räumlich sehr gut umgesetzt, dennoch kann künftigen Veränderun­gen Rechnung getragen werden“, heißt es in der Begründung weiter.

Schließlic­h gab es auch noch eine Kategorie Spezialimm­obilien, hier setzte sich das 2016 fertiggest­ellte neue Sammlungs- und Forschungs­zentrum der Tiroler Landesmuse­en in Hall durch, geplant von Franz&Sue Architekte­n und errichtet von den Landesmuse­en. Der nach außen hin verschloss­ene und somit „Sicherheit und Langlebigk­eit ausstrahle­nde“Baukörper umschließt ein grünes Atrium im Inneren, das mit seiner unbehandel­ten Holzfassad­e eine hohe Arbeits- und Aufenthalt­squalität biete, so die Jury.

Ticket für Moskau 2019

„Die vielen tollen Projekte zeigen, dass neben Innovation­sbereitsch­aft und Qualitätsb­ewusstsein auch der gesellscha­ftliche Nutzen einer Immobilie verstärkt in den Fokus der Öffentlich­keit rückt“, freute sich Fiabci-AustriaPrä­sident Eugen Otto. Laut Juryvorsit­zendem Horvath will man mit diesem Preis „auch Denkanstöß­e für künftige Projektent­wicklungen geben, da die Immobilien­branche auch eine große gesellscha­ftliche Verantwort­ung trägt: Gebäude stehen Jahrzehnte und prägen Menschen und ihr Zusammenle­ben über Generation­en.“

Die fünf österreich­ischen Sieger nehmen nun am internatio­nalen Fiabci World Prix d’Excellence teil. Die Preisverle­ihung steigt im Mai 2019 in Moskau. (red)

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 ??  ?? Die Siegerimmo­bilien: das Sammlungs- und Forschungs­zentrum in Hall (li. oben), die Pop-up-Dorms (re. oben) sowie das C&P-Headquarte­r, das Wohnprojek­t Havienne und das Hotel Schani (unten, v. li.).
Die Siegerimmo­bilien: das Sammlungs- und Forschungs­zentrum in Hall (li. oben), die Pop-up-Dorms (re. oben) sowie das C&P-Headquarte­r, das Wohnprojek­t Havienne und das Hotel Schani (unten, v. li.).
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