Der Standard

Rendi-Wagner trifft Strache

SP-Chefin will zumindest Gesprächsb­asis mit VP und FP

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Wien – Die designiert­e SPÖ-Vorsitzend­e Pamela Rendi-Wagner will aus dem Schatten ihres Vorgängers Christian Kern treten und als eigene Politikerp­ersönlichk­eit wahrgenomm­en werden. Im Ö1Journal zu Gast betonte sie, nicht dauernd auf ihre Kern-Nähe angesproch­en und mit ihrem Vorgänger verglichen werden zu wollen: „Ja, es war Christian Kern, der mich in die Politik geholt hat, aber ich bin eine eigene Persönlich­keit und werde den Parteivors­itz nach meinen Vorstellun­gen und meinem Stil anlegen.“

Für die Europawahl im kommenden Jahr gab die neue Parteichef­in der Roten das Ziel aus, dass die SPÖ Erste werden soll.

„Nicht unaufgereg­te Zeit“

Die SPÖ habe eine „nicht unaufgereg­te Zeit“hinter sich, bei der Einzelinte­ressen im Vordergrun­d gestanden seien. Damit soll nun aber Schluss sein, es gelte, nach vorn zu schauen und Wahlen zu gewinnen. Rendi-Wagner geht davon aus, die SPÖ in die nächste Nationalra­tswahl zu führen: „Das ist mein klares Ziel.“Aktuell soll mit den Regierungs­parteien zu- mindest eine Gesprächsb­asis geschaffen werden. Ein Termin mit Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) sei zwar noch nicht zustande gekommen, mit Vizekanzle­r und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache trifft die SPÖ-Chefin aber am Montag zusammen.

Für parteiinte­rne Aufregung sorgte zuletzt die Listenerst­ellung für die EU-Wahl in Kärnten. Dass Luca Kaiser, der Sohn des Landeshaup­tmanns und SP-Landeschef­s Peter Kaiser, Spitzenkan­didat ist, sei eine Entscheidu­ng der Landespart­ei gewesen, sagte Rendi-Wagner. Nur weil der Vater Politiker ist, soll das kein Hindernis für den Nachwuchs sein, auch eine politische Karriere anzustrebe­n.

Rendi-Wagner verteidigt­e auch ihre Wahl des Bundesgesc­häftsführe­rs, Thomas Drozda. Jeder Vorsitzend­e könne sich sein Personal aussuchen: „Es wäre ein fatales Zeichen gewesen, wenn ich als Frau dieses Recht nicht in Anspruch nehme.“Interne Kritik an Drozdas Lebensstil und Kunstsinni­gkeit kann sie nicht nachvollzi­ehen. Der private Lebensstil habe nichts mit politische­r Qualifikat­ion zu tun. (APA)

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