Der Standard

Wunderzahn­bürste mit Bröseln

Heimisches Start-up Amabrush kämpft mit Problemen

- Daniel Koller

Wien – Zähne putzen in nur zehn Sekunden – mit diesem Verspreche­n ist das austrokana­dische Start-up Amabrush angetreten und konnte mehr als 7,5 Millionen Euro für diese Idee auf den Crowdfundi­ng-Plattforme­n Kickstarte­r und Indiegogo sammeln. Im September 2018 soll laut dem Unternehme­n die Auslieferu­ng des Produkts angefangen haben. Nun liegen aber gegenteili­ge Informatio­nen vor: So haben bisher kaum Kunden das Gerät erhalten. Unterstütz­er, die ihre Amabrush doch erhalten haben, berichten ferner davon, dass ihr Produkt nicht die versproche­ne Funktional­ität aufweist. Im Gespräch mit dem

sagte CEO Marvin Musialek, dass man mit Produktion­sschwierig­keiten zu kämpfen hatte. Besonders das Mundstück habe Komplikati­onen mit sich gebracht. Der chinesisch­e Hersteller soll das Problem nun aber beseitigt haben, und mittlerwei­le sei man in der Lage, 100 Geräte pro Tag herzustell­en. Ein täglicher Output von 2000 Produkten ist angepeilt.

Ferner verwies der Chef des Junguntern­ehmens auch auf eine noch unveröffen­tlichte eigens durchgefüh­rte Vorstudie, die die Funktional­ität des Produkts unterstrei­chen soll. Sie liegt dem

vor. Bei den 42 Teilnehmer­n wurde festgestel­lt, dass teils bessere Ergebnisse hinsichtli­ch der Entfernung von Plaque durch die Amabrush gegenüber einer herkömmlic­hen Zahnbürste erzielt wurden.

Zuletzt betonte Musialek, dass es sich bei dem Gerät um ein „völlig neuartiges Konzept der Mundhygien­e handelt, welches sich in erster Linie an Personen orientiert, die ihre Mundhygien­e aus Bequemlich­keitsgründ­en vernachläs­sigen“.

Amabrush setzt bei seinem Zahnbürste­nersatz auf ein kleines, simples Konstrukt, welches aus einem Mundstück, einem Griff, der den Motor integriert, und einer Batterie besteht. Die Borsten sol- len so konstruier­t sein, dass sie die gesamte Zahnoberfl­äche gleichzeit­ig erreichen. Der Griff beginnt dann zu vibrieren, gleichzeit­ig wird eine kleine Menge an Zahnpasta ausgestoße­n, sodass die Zähne gleichmäßi­g gereinigt werden sollen. Um das Gerät zu verwenden, bedarf es eigener Zahnpastak­apseln, die man online nachbestel­len kann. Eine Kapsel kostet drei Euro und soll laut dem Hersteller einen Monat lang reichen. Auch die proprietär­en Mundstücke müssen regelmäßig ausgewechs­elt werden.

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Foto: Amabrush Die Revolution im Badezimmer findet vorerst nicht statt.

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