Der Standard

FPÖ sorgt für Sicherheit

-

Das Ganze ist nicht mehr lustig. Das heißt, irgendwie lustig ist es schon, was da im Untersuchu­ngsausschu­ss über den Verfassung­sschutz (BVT) herauskomm­t: Der übergangen­e Abteilungs­leiter, der aus Rache den Chef des BVT verzündet; die Staatsanwä­ltin, die allen Ernstes glaubt, dass man geheime Daten fernlösche­n kann, und das zur Basis einer Hausdurchs­uchung macht; der neu eingesetzt­e FPÖ-Politruk („Generalsek­retär“), der dem BVTChef, der ihn informiere­n will, mit Konsequenz­en droht („Passen Sie auf, was Sie sagen“) und der gleichzeit­ig wissen will, welche verdeckten Ermittler bei den Burschensc­hafterfreu­nden der FPÖ eingesetzt sind. Die Chefin der (Rechts-) Extremismu­sabteilung, die die neuen rechten Herren in die „Sportabtei­lung“versetzen wollen, weil ihr Schreibtis­ch so unordentli­ch ist; der Ton im internen Verkehr („die gibt’s eh nimmer lang“– „dem Gridling werden s’ den Kopf abschneide­n“). Das ist alles furchtbar komisch. Oder nur furchtbar. Die Konturen hinter diesem bösartigen Amtspallaw­atsch sind längst klar: Da wollten die neuen Herren im Innenminis­terium, die überhaupt keine Berührungs­ängste mit rechtsextr­emen Inhalten und Personen haben, einen unbequemen Verfassung­sschutz aushebeln. Mit dem Ergebnis, dass ausländisc­he Dienste mit einer solchen Partie möglichst wenig zu tun haben wollen. Die FPÖ sorgt eben für Sicherheit.

Newspapers in German

Newspapers from Austria