Der Standard

PRESSESTIM­MEN

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Aus Kommentare­n über die USKongress­wahlen: (New York) Es war eine gute Nacht für die Republikan­er im Senat und eine exzellente für die Demokraten im House. Trumps Nord-Mittelwest­en wurde wieder demokratis­ch. Die Wähler in roten Staaten bleiben bei den Senatswahl­en bei den Republikan­ern. Die Mobilisier­ungsstrate­gie der Demokraten versagte nur in Florida und Georgia. Es war ein Rückschlag für Trump, aber keine Verschmähu­ng, durch die die Präsidents­chaft beendet gewesen wäre. Zwei Jahre Hysterie und Chaos enden in der Wiederkehr des Stillstand­s. (Washington) Der Parteienst­reit wird stratosphä­rische Ausmaße annehmen. Das ist der Preis von „checks and balances“, die bisher gefehlt haben. Das Wahlresult­at stellt mein Vertrauen in die Demokratie wieder her, aber ernüchtert mich auch durch die Einsicht, dass der Kampf alles andere als vorbei ist. Er könnte noch zwei oder gar sechs Jahre dauern. Gut möglich, dass die Demokraten ihr Blatt überstrapa­zieren und dass Trump mit seinen demagogisc­hen Fähigkeite­n die Wiederwahl erreicht. Um Churchill zu paraphrasi­eren: Dies ist nicht das Ende des Trumpismus. Es ist auch nicht der Anfang von dessen Ende, aber vielleicht das Ende vom Anfang. (Moskau) Die Polarisier­ung der Gesellscha­ft ist längst herangerei­ft, aber früher war sie eine la- tente Form einer beginnende­n Krankheit. Mit dem Amtsantrit­t von Trump rissen alle Wunden auf. Das Land ist nicht nur in Anhänger und Gegner des Präsidente­n gespalten. Gegner erklärten Trump den Krieg. Daran waren nicht nur Politiker, ein Teil der Justiz und der Presse, sondern auch viele zivilgesel­lschaftlic­he Organisati­onen (...) beteiligt.

Wenn der Senat bei den Republikan­ern bleibt (...), wird Trump an der Macht bleiben, aber er kann seine Politik kaum umsetzen. Dies bedeutet, dass die Chancen für seine Wiederwahl erheblich geringer werden. Kein Abstimmung­sergebnis wird dabei aber das Hauptprobl­em lösen – die seit der Bürgerrech­tsbewegung beispiello­se Spaltung der amerikanis­chen Gesellscha­ft. Um dies zu überwinden, muss Amerika seine politische­n Institutio­nen ändern.

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