Der Standard

Demokraten jubeln über Zuwächse bei Frauen

-

Beurteilt man die Midterm-Elections nur danach, wer insgesamt Macht hinzugewon­nen hat, darf man getrost die Demokraten zu den Siegern erklären. Ihr wichtigste­s Ziel, nämlich die Mehrheit

im Repräsenta­ntenhaus, haben sie erreicht – bei politische­n Entscheidu­ngsprozess­en haben sie also ab sofort wieder einen Fuß in der Tür.

Die Wahlen brachten aber auch strukturel­le Entwicklun­gen ans Tageslicht, die für die Demokraten Grund zum Optimismus sein dürften. Wichtigste­r Punkt: Die Anhänger des Republikan­ers Donald Trump stehen zwar treu zu ihrem Präsidente­n, doch die grö

ßere Dynamik herrscht derzeit im Lager der Opposition.

Eine zentrale Rolle spielt dabei die weibliche Wählerscha­ft: Einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge stimmten 55 Prozent der Frauen für die Demokraten; bei den Kongresswa­hlen vor vier Jahren waren es nur 49 Prozent. Vor allem im Speckgürte­l rund um die Großstädte verpassten viele Frauen Trump einen Denkzettel.

Die Debatte um angebliche sexuelle Übergriffe des von Trump protegiert­en Höchstrich­ters Brett Kavanaugh hat dabei gewiss eine Rolle gespielt, wirkte sich aber nicht in allen Staaten aus. Auffällig war jedoch der hohe Mobilisie

rungsgrad bei den Frauen: Eine Rekordzahl von Demokratin­nen bewarb sich für eine Kandidatur.

Unter jungen Wählern und solchen mit hispanisch­er Abstammung konnten die Demokraten ebenfalls Zugewinne verzeichne­n. Und sie kamen auch mit ihren Themen durch: So erwies sich vor allem die Gesundheit­spolitik als starkes Wahlmotiv. (schub)

Newspapers in German

Newspapers from Austria