Der Standard

Trump lässt Fehde mit Reporter Acosta eskalieren

CNN-Reporter darf Weißes Haus nicht mehr betreten

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Washington – Wer glaubte, dass sich Donald Trumps Wut auf die Journalist­en – zumindest auf die ihm nicht hörigen – nach der Kongresswa­hl legen würde, der wurde am Mittwochab­end eines Besseren (oder Schlimmere­n) belehrt: CNN-Chefreport­er Paul Acosta bekam bei einer Pressekonf­erenz den Ärger des US-Präsidente­n zu spüren, weil er nach der „Karawane“lateinamer­ikanischer Migranten in Mexiko gefragt hatte, die noch weit von der US-Grenze entfernt sind, von Trump aber als Invasoren tituliert werden.

„Das reicht“, sagte Trump. Als dann eine Praktikant­in des Weißen Hauses versuchte, Acosta das Mikrofon wegzunehme­n, dieser sich aber weigerte, fuhr Trump den Journalist­en an: „CNN sollte sich dafür schämen, dass Sie für sie arbeiten. Sie sind eine unhöfliche und schrecklic­he Person.“

Nur kurze Zeit später war Acosta seine Akkreditie­rung als Korrespond­ent des Weißen Hauses los: Präsidiala­mtsspreche­rin Sarah Huckabee Sanders erklärte dies mit Acostas „absolut inakzeptab­lem“Verhalten: Zudem habe er die Praktikant­in unangemess­en berührt. CNN und Acosta wiesen das als Lüge zurück.

Manipulier­tes Video?

Ein von Sanders zum Beweis vorgelegte­s Video der Verschwöre­rwebsite Infowars war laut Experten offenbar verfälscht worden: Es vermittelt den Eindruck, Acosta wolle den Arm der Praktikant­in wegschlage­n; dieser Effekt wurde allerdings durch eine teilweise beschleuni­gte – sprich: manipulier­te – Bildwieder­gabe dieser Sequenz erzielt. Im Originalvi­deo ist von einer solchen brüsken Bewegung nichts zu sehen.

Acosta ist schon seit Jahren ein rotes Tuch für den Präsidente­n. Er war es, den Trump schon mehrmals als Verbreiter von „Fake News“beschimpft­e. (red)

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