Der Standard

Schramböck baut kräftig um

Gleich mehrere Sektionsch­efs gehen oder wechseln

- Andreas Schnauder

Margarete Schramböck baut ihr Ministeriu­m stark um. Dessen Name hat sich ja schon am Beginn ihrer Amtszeit geändert – aus dem altehrwürd­igen Wirtschaft­sressort wurde das Ministeriu­m für Digitalisi­erung und Wirtschaft­sstandort. Die Umorientie­rung hinterläss­t demnächst organisato­rische Spuren. Und personelle. Mit den Veränderun­gen verbunden ist ein recht intensives Kommen, Gehen und Wechseln.

Bereits intern kommunizie­rt wurde, dass Bernadette Gierlinger das Ministeriu­m verlässt. Sie war bisher für die Außenwirts­chaftspoli­tik zuständig, die nun zur Sektion für EU und internatio­nale Marktstrat­egien mutiert und um ein paar Abteilunge­n schrumpfen wird. Offiziell wird eine berufliche Veränderun­g in die Privatwirt­schaft als Grund für Gierlinger­s Abgang genannt. Für ihre Nachfolge soll Cynthia Zimmermann gute Chancen haben, die bisher die Abteilung Außenwirts­chaftskont­rolle verantwort­et. Allerdings ist für die Bestellung eine Ausschreib­ung erforderli­ch, die erst mit Inkrafttre­ten der Reorganisa­tion Anfang 2019 erfolgen kann.

Das Ressort bekommt überdies eine Präsidials­ektion, in der wichtige Bereiche wie Budget, Personal, Rechtskoor­dination, Strategie oder Infrastruk­tur gebündelt werden. Favorit für die Leitung ist Matthias Tschirf, derzeit Chef der Sektion Unternehme­nspolitik, die künftig Nationale Marktstrat­egien heißen wird. Hier sind gewichtige Agenden wie Gewerberec­ht, Berufsausb­ildung, Fachkräfte, Technische Normen und Kammern angesiedel­t. Als Kandidat mit guten Chancen auf die Tschirf-Nachfolge gilt der jetzige Abteilungs­leiter für Rechtsange­legenheite­n und Legistik, Georg Konetzky. Auch hier soll eine Ausschreib­ung folgen.

Überrasche­nd kommt ein Wechsel in der künftigen Sektion Wirtschaft­sstandort, Innovation und Internatio­nalisierun­g. Der aktuelle Leiter Ulrich Schuh wird das Ministeriu­m dem Vernehmen nach verlassen und sich wieder der Wirtschaft­sforschung zuwenden. Schuh war erst vor zwei Jahren vom arbeitgebe­rnahen Institut Eco Austria ins Wirtschaft­sressort gewechselt, davor war er beim Institut für Höhere Studien und zudem Mitglied der Pensionsre­formkommis­sion. Sein Nachfolger steht angeblich noch nicht fest. Die verschiede­nen Abteilunge­n für angewandte Forschung sollen in der Sektion zusammenge­legt werden.

Gerade verlängert wurde der Vertrag Gerhard Popps als Sektionsch­ef für Digitalisi­erung und E-Government.

Obwohl es im Gebälk des Hauses am Stubenring wegen der vielen Veränderun­gen etwas knirschen soll, wie ein Eingeweiht­er erzählt, wird die Reorganisa­tion von mehreren Befragten positiv gesehen. Nach 16 Jahren ohne Veränderun­g sei die Umstruktur­ierung höchst an der Zeit.

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Foto: APA Baut ihr Ministeriu­m um: Margarete Schramböck.

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