Europa kämpft gegen asiatische Dominanz bei Batteriezellen
Berlin/Wien – Deutschland will mit Unterstützung der EU einen Gegenpol zur asiatischen Vormachtstellung bei Batteriezellen bilden, um bei der Zukunft der E-Mobilität mitzumischen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier dürfte diesen Dienstag einen Vorstoß unternehmen, der eine milliardenschwere Förderung für die für Elektroautos wichtige Technologie und die Errichtung von Batterieproduktionen enthält. Im Mittelpunkt steht dabei der deutsche Hersteller Varta, der vom österreichischen Investor Michael Tojner kontrolliert wird.
Varta-Finanzchef Michael Pistauer bestätigte dem Δtandard „intensive Gespräche“über entsprechende Vorhaben. Varta sei das einzige europäische Unternehmen, das die Batterietechnologie für die E-Mobilität beherrsche. Wer die Partner sind, verrät er nicht, man sei für mehrere Konsortien offen, so Pistauer. Er hält die Initiative für Europa aus strategischen Gründen für bedeutsam. Derzeit kontrollieren Asiaten wie CATL aus China, LG und Samsung aus Korea sowie Panasonic aus Japan den Markt. Einige der Anbieter haben mit Produktionen in Europa begonnen.
Hier will Deutschland nun ein Gegengewicht bilden. Das Fraunhofer-Institut schätzt die benötigten Kapazitäten in Europa auf 100 Gigawattstunden – dafür wären Investitionen von gut zehn Milliarden Euro erforderlich. Unterstützt wird Berlin von der EUKommission, die bereits eine Initiative für eine europäische Batterieallianz ins Leben gerufen hat. Von den deutschen Automobilherstellern hat bisher nur VW eigene Zell-Ambitionen erkennen lassen. (red)