Der Standard

Thiem von Anderson abserviert

Dominic Thiem droht auch bei der dritten Teilnahme am Jahresabsc­hluss der besten Tennisspie­ler nicht über die Gruppenpha­se hinauszuko­mmen. Zum Auftakt in London setzte es eine Zweisatzni­ederlage gegen Kevin Anderson, der vor allem unwiderste­hlich serviert

-

Dominic Thiems Auftaktmat­ch bei den mit 8,5 Millionen Dollar dotierten ATP Finals in London dauerte länger, als es das Ergebnis erahnen lässt. Der als Nummer sechs gesetzte Niederöste­rreicher unterlag WienSieger Kevin Anderson, der Nummer vier, nach 1:48 Stunden mit 3:6, 6:7 (10). Im Tiebreak wehrte er drei Matchbälle ab, der vierte machte Anderson glücklich. Im neunten Vergleich siegte der Südafrikan­er zum siebenten Mal. French-Open-Finalist Thiem hatte in diesem Jahr die Bilanz mit zwei Erfolgen schon deutlich verbessert. Diesmal servierte Anderson allerdings zu stark – im Tiebreak, in dem er zwei Satzbälle abzuwehren hatte, gelangen ihm vier Asse, insgesamt kam Thiem an 13 Aufschläge nicht heran. Kam der erste Aufschlag, holte Anderson zu mehr als 90 Prozent auch den Punkt.

Thiem trifft nun am Dienstag in der Round-Robin-Gruppe „Lleyton Hewitt“auf den Verlierer aus der Partie zwischen dem Schweizer Roger Federer und dem Japaner Kei Nishikori (nach Blattschlu­ss). Nur der Gruppensie­ger und der zweitplatz­ierte Spieler steigen ins Halbfinale auf.

„Ich bin enttäuscht, dass es nichts geworden ist, aber es sind die Unterschie­de, gegen wen auch immer, sehr klein. Deshalb ist eine Niederlage kein Weltunterg­ang, weil ich noch alle Chancen habe“, sagte Thiem, der sein drittes Mas- ters alles andere als nach Plan begonnen. Der French-Open-Finalist, der zuletzt mit dem Titel in St. Petersburg sowie dem Halbfinale beim Masters-1000-Event in ParisBercy eine deutliche Steigerung gezeigt hatte, war im ersten Satz nur ein Schatten seiner selbst. Anderson reichte das Break zum 3:1 zum Satzgewinn.

„Der erste Satz war schwach, aber ich habe das ziemlich schnell abgehakt und dann so gut wie eine Trendwende im zweiten Satz geschafft, weil der war wirklich gut“, sagte Thiem, der im ersten Durchgang vergeblich sucht hatte, mit einer Rückschlag­position weit hinter der Grundlinie zu punkten.

Satz zwei verlief ganz anders und wesentlich spannender: Thiem servierte besser, war auch beim Return stärker. Anderson ließ zunächst etwas nach. Bei Thiem funktionie­rte plötzlich auch die Rückhand und er begann seine ersten Asse zu schlagen. Der Schützling von Günter Bresnik hätte es in der Folge durchaus in der Hand gehabt, das Match zum dritten Sieg en suite über Anderson zu drehen. Thiem: „Im Nachhinein würde ich so anfangen, wie ich ab dem zweiten Satz gespielt habe. Leider ist es nicht in meine Richtung gelaufen.“

Fed Cup an Tschechien

Bei den Tennisdame­n fiel bereits am Sonntag die letzte wesentlich­e Entscheidu­ng des Jahres. Tschechien­s Auswahl triumphier­te im Finale des Fed-Cups. In Prag waren die Titelverte­idigerinne­n aus den USA schon nach den ersten drei Einzelpart­ien geschlagen. Katerina Siniakova (zwei Siege) und Barbora Strycova sicherten die Trophäe zum sechsten Mal seit 2011 und zum insgesamt elften Mal (inklusive Tschechosl­owakei). Allerdings hatte US-Kapitänin Kathy Rinaldi-Stunkel vier ihrer fünf bestplatzi­erten Spielerinn­en nicht zur Verfügung: Sloane Stephens, Madison Keys sowie Serena und Venus Williams waren nicht zu ersetzen. (APA, red)

 ?? Foto: APA / AFP / Glyn Kirk ?? Thiem war gegen Anderson als Rückschläg­er schwer gefordert.
Foto: APA / AFP / Glyn Kirk Thiem war gegen Anderson als Rückschläg­er schwer gefordert.

Newspapers in German

Newspapers from Austria