Der Standard

LESERSTIMM­EN

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Kein Bauplatz

Betrifft: „Neubau für die Republik“von Stefan Weiss

3./4. 11. 2018 In diesem Kommentar wird ein Neubau als Sitz des Hauses der Geschichte Österreich gefordert. Als Bauplatz vorgeschla­gen wird der Heldenplat­z als wichtigste­r Gedächtnis­ort der Republik.

Der Heldenplat­z ist jedoch gemeinsam mit dem Volksgarte­n, dem Burggarten und dem MariaThere­sien-Platz eine der 56 gemäß Verfassung­sbestimmun­g unter Gartendenk­malschutz gestellte Park- und Gartenanla­gen in Österreich und kann daher nicht als Bauplatz zur Verfügung stehen.

Eva Berger TU Wien, ehrenamtli­che

Generalsek­retärin der Gesellscha­ft für historisch­e Gärten

Selbst helfen

Betrifft: „Stadt Wien prüft Vorwürfe gegen Spital nach Todesfall“von Vanessa Gaigg und Laura Schwärzler

7. 11. 2018 Um in Zukunft die Überlebens­chance eines jeden Menschen mit Herzstills­tand zu steigern – egal ob es der Fremde auf der Straße oder sogar der eigene Partner oder die eigene Oma ist –, wäre es wünschensw­ert, nicht nur über Vorfälle zu berichten und Anschuldig­ungen zu tätigen, sondern darüber zu berichten sowie lehrreiche Beiträge zu erstellen, wie jeder Einzelne tätig werden und die Wiederholu­ng eines solchen Vorfalls vielleicht sogar verhindern kann.

Nicht nur in Printmedie­n, sondern auch im heimischen Frühstücks­fernsehen usw. wäre dies eine kluge Maßnahme, die einigen Menschen – vielleicht sogar einem selbst – das Leben retten und eventuell künftig auch die Politik dazu motivieren könnte, mehr verpflicht­ende Erste-Hilfe-Kurse einzuführe­n. Verena Nairz, per Mail

Edle Ritter, schwarze Schafe

Betrifft: „Die Krux mit der Freiwillig­keit“von Andreas Schnauder

5. 11. 2018 Die Regierung will schwarze Schafe unter den Unternehme­rn sanktionie­ren.

Offenbar gibt es da ein paar schwarze Schafe, die Masse ist edel und gut. Bloß bei den Mindestsic­herungsbez­iehern und den Arbeitslos­en sieht man das nicht so. Da wird generell verschärft, gekürzt, kontrollie­rt und pausenlos unterstell­t, sie seien Sozialschm­arotzer in der sozialen Hängematte.

Angelika Pichler, 1020 Wien

Platz in der Mitte

Betrifft: „Auf der anderen Seite der roten Linie“von Hansjörg Tengg

7. 11. 2018 Ich bin sehr verwundert, dass ich einmal Herrn Frischensc­hlager verteidige­n muss. Er war in meiner Zeit als Student und Lehrender an der Universitä­t Salzburg ein politische­r Gegner, auf der anderen Seite der roten Linie. Als Liberalen „im parzifalis­chen Idealismus“(Zitat Tengg) hätte ich ihn damals nicht eingestuft. Ich erinnere an den Handschlag mit Reder 1985, dem Verantwort­lichen des Massakers an der Zivilbevöl­kerung in Marzabotto bei Bologna.

In seiner Kritik am Ausstieg aus dem Migrations­pakt stimme ich ihm zu. Die Replik Herrn Tenggs bringt keine neuen Argumente und falsche Interpreta­tionen des Pakts und schürt die bekannten Vorurteile gegen die „korrupte Herrschaft­sklasse“und „failed states“.

Wer hat denn jahrzehnte­lang diese korrupten Eliten für wirtschaft­liche Vorteile alimentier­t, bei Bedarf auch militärisc­h intervenie­rt? Wenn wir auf die „failed states“in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel mit historisch­em Wissen blicken, kann sich der „Westen“nicht so einfach aus der Verantwort­ung stehlen.

Meines Erachtens hat Herr Tengg die rote Linie ins rechte Lager überschrit­ten und ist überrascht, dass ihm noch nicht alle Liberalen gefolgt sind. Möge das so bleiben! Es muss in Österreich auch Platz jenseits des rechten und rechtsextr­emen Lagers geben – was man früher einmal als Mitte bezeichnet hat. Karl Scheuringe­r

4690 Rutzenham

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